Ein Roadtrip durch die USA ist ein Traum vieler Menschen. Wir sind wie immer ohne Plan in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gereist und merkten aber schnell, dass wir ohne Auto nicht weit kommen. Da wir drei Monate im Land bleiben möchten, entschliessen wir uns ganz kurzfristig ein eigenes Auto in San Francisco zu kaufen. In diesem Reisebericht teilen wir mit dir unsere Erfahrungen und du erfährst alle Tipps, wie du ziemlich einfach ein Auto kaufen und legal fahren kannst. Lass dein Abenteuer vom Roadtrip wahr werden.

Reisekosten: Wie viel kostet eine Reise und wie viel Geld haben wir in 1 Jahr ausgegeben?

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Ein Auto kaufen oder mieten · Was lohnt sich mehr?

Die Frage ob es sich lohnt ein Auto zu kaufen oder ob es praktischer ist eines zu mieten, ist sehr individuell. Für uns war die Antwort schnell gefunden. Wir planen volle drei Monate in den USA zu sein. Da die Unterkünfte teuer sind, möchten wir auch im Auto schlafen und kochen können. Wenn du länger als einen Monat reist, lohnt es sich, dass du dich mit dieser Frage genauer auseinandersetzt. Wenn du nur bis zu einem Monat unterwegs bist, empfehlen wir dir ein Auto zu mieten, um keine Zeit mit dem Kauf und Verkauf zu verlieren.

Ein gemietetes Auto kannst du nach deiner Ankunft einfach abholen und am Schluss wieder zurückgeben und musst dich um kaum etwas kümmern. Dafür kostet die Miete auch mehr, gerade Vans und Camper sind in den USA nicht günstig. Wenn du nicht im Auto sondern in Hotels übernnachtest, kannst du günstig einen Kleinwagen mieten. So kannst du günstig in kurzer Zeit viel entdecken.

Wenn du länger als einen Monat unterwegs bist und ein begrenztes Budget hast, lohnt es sich ein Auto zu kaufen. Ja, der Aufwand ist grösser aber es ist keine Hexerei, mit allen Informationen und einem guten Verkäufer kann der Kauf innerhalb eines Tages abgewickelt sein. Du kannst bereits einiges von Zuhause aus organisieren. Schau den Kauf und Verkauf des Autos als Teil des Abenteuers an, du wirst dabei spannende Menschen treffen und unvergessliche Erlebnisse haben. Sollte etwas nicht gleich auf Anhieb klappen, reg dich nicht auf. Das werden deine einzigartigen und unvergesslichen Reisegeschichten.

Wo du in den USA ein Auto kaufen kannst

Wie auch in Europa gibt es in den USA mittlerweile unzählige online Plattformen, wo du unter anderem auch Autos kaufen kannst. Aber es gibt auch noch die altbewährten Autohändler. Wir haben uns vor dem Autokauf beides angesehen und uns entschieden, wir möchten ein Auto bei einem Händler vor Ort kaufen. Wir erklären dir hier die Vor- und Nachteile.

Onlineplattformen

Für Craigslist gibt es nicht nur für jedes Land eine eigene Webseite, sogar jeder Bundesstaat und jedes County hat eine. Google einfach nach Craigslist und den Staat, indem du ein Auto kaufen möchtest.

Für unseren Geschmack ist die Webseite nicht sehr übersichtlich gestaltet und wir sind nie damit warm geworden. Aber Craigslist ist in Amerika sehr bekannt und du wirst hier viele Autos von meist privaten Verkäufern finden. Die Autos hier können günstiger sein als bei einem Händler. Leider weisst du nie genau mit wem du es zu tun hast.

Weitere Internetplattformen sind Autotrader oder Carguru, beide haben gute Filterfunktionen. Auf diesen Seiten sind es private aber auch offizielle Händler, die ihre Autos inserieren.

Schaue ausserdem bei Facebook, ob es eine entsprechende Gruppe gibt. Möchtest du ein Auto in San Francisco kaufen, kannst du dich in der Gruppe „San Francisco – Buy, Sell, Trade and free Stuff“ umsehen. In den meisten grösseren Städten gibt es solche Gruppen.

Autohändler

Trotz den vielen Onlineplattformen findest du in den USA noch viele Autohändler. Am einfachsten findest du diese über Google Maps, denn einige haben keine Webseite. Frage ausserdem bei allen Einheimischen nach die du kennst oder triffst, wenn jemand gute Erfahrungen mit einem Händler gemacht hat, ist dies die beste Empfehlung.

Der Vorteil eines Händlers ist, dass er einen Ruf zu verlieren hat, sollte er dir ein schlechtes Auto verkaufen oder dich über den Tisch ziehen. Heutzutage können die Kunden die Händler auf Google bewerten und diese sind auf positive Rückmeldungen angewiesen. Natürlich kannst du auch hier Pech haben und an den falschen Mann oder die falsche Frau geraten. Ein Occasion Auto zu kaufen, birgt immer gewisse Risiken, doch aus unserer Sicht ist es sicherer ein Auto bei einem Händler zu kaufen.

Da wir unser Auto in San Francisco gekauft haben, hier ein paar Tipps für Händler. In Oakland gibt es mehrere Markenvertretungen, die Occasion Autos verkaufen. Viele von ihnen haben eine Webseite. Ioncars, International Auto Sales, Honda of Oakland, SF Toyota.

Wir haben unser Auto in San Francisco bei T D Auto Wholesale gekauft. Vor Ort haben wir uns ein Auto ausgesucht, haben mit dem Verkäufer zusammen eine Probefahrt gemacht, den Papierkram erledigt und konnten etwa 1.5 Stunden später bereits mit unserem eigenen Auto los düsen. Wir sind mit dem Autokauf und mit dem Besitzer mehr als zufrieden und er hat uns unterstützt, wo er nur konnte.

Hier kannst du die Fahrzeughistorie deines Wunschautos überprüfen. Du erfährst so, ob das Auto als gestohlen gemeldet ist oder in einen grösseren Unfall verwickelt worden war.

Registrierung des Autos

Damit dein gekauftes Auto auch wirklich dir gehört, muss beim Departement of Motor Vehicels (DMV) die Registrierung auf deinen Namen gemeldet werden. Dafür benötigst du die Registrierung des alten Besitzers, die „Title“. Unser Autohändler hat dies für uns erledigt, ohne einen zusätzlichen Betrag dafür zu verlangen. Wenn du dein Auto später wiederverkaufen möchtest, benötigst du diese Title Card zwingend, ansonsten nicht. Das DMV schickt die Title Card als Papierversion an eine Adresse, solltest du keine haben, kannst du sie zu deinem Händler schicken lassen.

An den Aufklebern auf den Nummernschildern siehst du bis wann die Einlösung des Autos noch gültig ist, bei Neuabschluss gilt diese für ein Jahr.

Wir haben unser Auto im Staat Kalifornien gekauft, die Regeln sind nicht in allen Bundesstaaten gleich. Auf der Webseite des jeweiligen DMV Office findest du weitere Informationen, Google einfach nach DMV und der jeweilige Staat.

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Autoversicherung USA

Den Abschluss einer Versicherung kannst du ganz einfach online erledigen. Wenn du lieber persönlichen Kontakt möchtest, gibt es in den grösseren Städten auch Geschäfte. Folgende Versicherungen sind bekannt und haben gute Bewertungen, du kannst online die Preise vergleichen.

Eine Versicherung muss grundsätzlich für eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten abgeschlossen werden. Gemäss Auskunft der Versicherungen, kannst du nach drei Monaten einen Antrag zur vorzeitigen Kündigung stellen, solltest du das Auto verkaufen oder das Land verlassen. Wir haben dies jedoch nicht praktisch überprüft. Die Versicherungen teilen uns mit, dass es über einen externen Broker möglich sei, die Versicherung nur für drei Monate abzuschliessen. Wir haben, unter Zeitdruck, keinen solchen Broker gefunden.

Als Beispiel: Bei Geco hätte die Versicherung für unseren Ford Explorer 1997 50 USD pro Monat gekostet. Dies ist in unserem Fall die günstigste, die anderen hätten bis 100 Dollar. Für Personen unter 25 Jahren kostet die Versicherung erheblich mehr.

Für den Abschluss der Versicherung musst du eine Wohnadresse angeben. Das kann die Adresse des Verkäufers, deines Hotels oder eines Freundes sein. Bei den online Versicherungen wird grundsätzlich nichts an deine Adresse geschickt, sondern alles per Email geregelt.

Wir hatten das Glück, in San Francisco bei einem hilfsbereiten Couchsurfer zu übernachten. Wir konnten die ganzen Dokumente zu ihm schicken lassen und er schickte sie an ein Postoffice unseres nächsten Zieles. Die meisten Poststellen nehmen Briefe für dich entgegen, auf der Adresse muss dein Name und General Delivery stehen, dann wird der Brief bis zu 30 Tage aufbewahrt und du kannst ihn gegen Vorzeigen deines Passes abholen. Solltest du keine Kontaktperson haben, bitte den Händler um Unterstützung.

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Nummernschilder

Im Gegensatz zu Europa bleibt in Amerika das Nummernschild meist mit dem Auto. Mit dem Autokaufvertrag kannst du also noch am gleichen Tag losfahren, auch wenn du die Registrierung auf deinen Namen erst später erhältst. Sollte dein Auto kein Nummernschild haben, kann der Verkäufer nach der Meldung ans DMV ein Nummernschild ausdrucken und mit diesem darfst du legal herumfahren, bis du dein echtes Nummernschild erhältst. Diese werden, wie auch die Title Card, an eine Adresse geschickt und können dir allenfalls nachgesendet werden.

Die Regel mit den ausgedruckten Nummernschildern gilt nicht in allen Bundesstaaten.

Abgastest · SMOG

Bei jedem Besitzerwechsel muss grundsätzlich ein Abgastest durchgeführt werden. Kaufst du dein Auto bei einem Händler, wird dieser den Test für dich erledigen. Ansonsten wird der SMOG Test überall angeboten, einfach Google fragen.

Auto in den USA verkaufen

Um das Auto am Ende deiner Reise wieder zu verkaufen, hast du die gleichen Möglichkeiten wie für den Kauf. Von privaten Käufern wirst du wahrscheinlich mehr Geld erhalten, als wenn du es an einen Händler verkaufst. Klebe „On Sale“ Zettel an die Fensterscheiben und erzähle allen Menschen die du triffst, dass du dein Auto verkaufen möchtest.

Stelle dein Auto frühzeitig auf die Onlineseiten und halte besonders in den Facebook Gruppen Ausschau nach anderen Reisenden. In unserer Lieblings Gruppe auf Facebook Panamerican Travelers erhältst du aktuelle Informationen und Unterstützung zu allem. Und auch in der Gruppe Overlanding Buy & Sell solltest du dich umsehen.

Wir sind mit unserem Auto weiter bis nach Mexiko gefahren und haben dort, durch die Facebook Gruppe einen Reisenden gefunden.

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Unser Fazit zum Autokauf in den USA

Für uns hat sich der Kauf eines eigenen Autos in den USA mehr als gelohnt und wir würden es wieder tun. Es sind viele Informationen, die wir uns zusammensuchen mussten, aber alles in allem war es nicht schwierig. Es war ein Abenteuer und genau das mögen wir.

Wir hatten Glück einen ehrlichen und hilfsbereiten Händler zu finden und ein günstiges Auto in einem guten Zustand zu kaufen. Mit unserem wundervollen, grünen Ford sind wir durch die Berge, an der Küste entlang bis in die Wüste gedüst und haben überall dort übernachtet, wo es uns am besten gefallen hat. Nur einmal, als es im Grand Canyon geschneit hat, übernachteten wir in einem Hotel und so konnten wir viel Geld sparen. Und es gibt sowieso keinen besseren Schlafplatz als am Highway Nr. 1, direkt am Meer das Nachtessen zu kochen, einzuschlafen und mit dem Meeresrauschen aufzuwachen.

Wir haben mit dem Auto eine einmalige Zeit, einen wilden Roadtrip und eine intensive Zeit zu zweit erlebt, die wir nicht missen möchten. Sei mutig und lass dich auf das Abenteuer ein.

Hast du schon mal in einem fremden Land ein Auto gekauft?

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