Reisekosten Indien

Wir sind während 6 Monaten durch Indien gereist, zuerst im Süden und später im Norden. Weil wir so lang in Indien waren, wussten wir genau, was wie viel kostet und die Einheimischen hatten es nicht einfach, mit uns zu feilschen.

Am Mittag gibt es in vielen Restaurants Thali, ein günstiges Gericht mit Reis und verschiedenen Currys. Dabei wird solange nachgeschöpft, bis du energisch Nein sagst. Auch die Transportkosten sind in Indien besonders tief.

Wir haben in Indien Freiwilligenarbeit geleistet und einige Male bei Couchsurfern übernachtet und konnten damit Geld einsparen.

  • Unsere Reisekosten pro Monat in Indien: CHF 340 – 516 pro Person (ca. EUR 301-457), im Durchschnitt CHF 421 (ca. EUR 373)

CHF 7-10 (€ 6-9) pro Doppelzimmer

6 Stunden Busfahrt CHF 3 (€ 2.6)

Essen CHF 2-5 (€ 1.7-4.4) pro Gericht, Reis CHF 1, Thali CHF 1-2

Möchtest du wissen wie viel Geld wir in 1 Jahr reisen ausgegeben haben? Lies unseren Reisebericht zu den Reisekosten.

Bargeldbezug ohne Gebühren

Für einen Schweizer Franken erhältst du etwa 69 Rupie und für einen Euro etwa 77 Rupie (Juni 2019).

Beim Geld abheben am Automaten, kommen zu den üblichen Gebühren im Ausland der eigenen Bank noch zusätzliche Transaktionsgebühren der indischen Bank dazu. Nur die State Bank of India und die Federal Bank berechnen, gemäss unseren Erfahrungen, keine zusätzlichen Gebühren. Bei der Federal Bank ist es ausserdem möglich bis zu 40’000 Rupie abzuheben, bei den anderen Geldautomaten sind meist nur 10’000 Rupie möglich.

Vor unserer Abreise haben wir ein Konto bei der Deutschen Kreditbank (DKB) eröffnet. Diese bieten zum Konto eine Kreditkarte an, mit welcher in vielen Ländern gebührenfrei Geld abgehoben werden kann.

Indisches Essen

Das indische Essen ist sehr vielseitig. Es ist oft sehr würzig, aber nicht immer scharf. Wichtig ist, die meisten Speisen werden von Hand gegessen. Für uns war es anfangs sehr ungewohnt und wir hatten Mühe, mit unseren Händen zu essen. Auch die Technik ist nicht ganz einfach. Doch es ist ein wichtiger Teil der indischen Kultur und deshalb gilt es üben, üben, üben. Du wirst dich schnell daran gewöhnen und dann macht es richtig Spass.

Typisch sind die indischen Currys, die mit Reis oder indischem Brot gegessen werden. Naan (Brot) wird traditionell im Tandoori Ofen gebacken, Chapathi, Roti und Parotha in der Pfanne gebraten. Die Brote werden je nach Region unterschiedlich zubereitet.

Ein beliebtes Gericht ist Thali. Man erhält einen Teller mit verschiedenen Currys, Chutneys, Reis und Broten. Es ist meist sehr günstig (60-80 Rupie). Wir lieben es.

Chai ist definitiv das Nationalgetränk von Indien und kann zu jeder Uhrzeit überall getrunken werden. Der Schwarztee mit Milch ist meist stark gesüsst. Auf Wunsch machen uns die Inder aber jeweils gerne eine Tasse ohne Zucker. Manchmal gibt es den noch besseren Masala Chai, der nicht nur mit Schwarztee, sondern vielen Gewürzen gemacht wird.

Günstiges und leckeres Essen auf Reisen zu finden ist gar nicht so schwierig. Schau dir unsere Tipps an, damit auch du für wenig Geld satt wirst.

Was für Kleider ziehe ich in Indien an

Die indischen Frauen tragen kunterbunte Saris. Ihre Beine und die Schultern sind bedeckt. Aus Respekt und auch, um sich vor neugierigen Blicken zu schützen, sollten Touristinnen das Gleiche tun. Lange weite Hosen oder Jupe und ein nicht zu enges Oberteil. Diese Kleidung ist auch bei heissen Temperaturen ganz praktisch.

Bei männlichen Touristen sind kurze Hosen in Ordnung. Doch auch da gilt, je mehr Haut Mann zeigt, umso mehr wird Mann angeschaut.

In Tempeln sollten beide Beine und Schultern bedecken und immer die Schuhe ausziehen.

Zug fahren in Indien – die verschiedenen Klassen

Zu jeder Indienreise gehört eine Zugfahrt, am besten während der Nacht. Es ist eine wunderbare Möglichkeit mit der indischen Bevölkerung in Kontakt zu kommen und viel Neues zu lernen. Eine Zugfahrt macht Spass und ist ein unvergessliches Erlebnis. Wir sind über 42 Stunden im Zug von Kochi nach Jaipur gefahren.

AC Klasse

Es gibt AC 1, AC 2 und AC 3. Wir haben nur die AC 3 ausprobiert. Diese unterscheidet sich nicht gross zur Sleeper Class, ausser dass es eine sehr kühle Klimaanlage hat. Für uns war es zu kalt. Es sind drei Betten übereinander, das unterste wird tagsüber für alle als Sitz benutzt. Auf der einen Seite sind nur zwei Betten übereinander. Seid ihr zu zweit, sind diese Plätze angenehm.

Sleeper

Die Betten sind bequem. Genau wie in der AC 3 sind drei Betten übereinander, das unterste wird tagsüber für alle als Sitz benutzt. Die Fenster sind offen. Für uns ist dies nicht nur die günstigste, sondern auch die bequemste Klasse.

Die Züge können zwar online nachgeschaut werden, doch um die Tickets zu kaufen benötigst du eine indische Kreditkarte. Tickets können über Hoteks oder Reisebüros gekauft werden. Immer vorher nachfragen, wie viel auf den Preis drauf geschlagen wird. Einige verlangen nur 60 Rupie, andere viel mehr.

Websites für den Zug

www.irctc.co.in

www.makemytrip.com

https://www.goibibo.com/

Der Transport kann auf Reisen ganz schön teuer werden. Wenn du wissen möchtest wie wir günstige Transportmittel finden, schau dir unseren Artikel zu günstig Reisen an.

Bus fahren in Indien

Tagsüber kann man ohne Problem mit dem lokalen Bus fahren. Fast alle Ortschaften haben eine Busstation. Dort kann man sich über Abfahrtszeiten und Preise informieren. Innerhalb eines Staates verkehren die meisten Busse alle 30 Minuten oder stündlich. Im Internet findet man vor allem die Privatbusse. Diese sind etwas teurer, die Fahrt dauert aber meist gleich lang wie bei den lokalen Bussen. Privatbusse können mit Klimaanlage (sehr kalt) gebucht werden. Auch diese Tickets können nur mit einer indischen Kreditkarte online gebucht werden.

Websites für den Bus

https://www.goibibo.com/

https://www.redbus.in/

SIM Karte in Indien

Ist man länger als einen Monat in Indien, macht es Sinn, sich eine lokale SIM-Karte zu kaufen. Damit kannst du nicht nur Hotels und Reisebüros anrufen, sondern kannst im Internet Informationen zu Restaurants und Sightseeing suchen und natürlich die Taxi Apps nutzen.

Die meisten Anbieter verkaufen SIM-Karten mit Datenpaketen. Die meisten Travellers haben Vodafone oder airtel. Die Qualität der Netzabdeckung variiert je nach Staat.

Für eine Vodafone SIM-Karte für drei Monate mit gratis Telefonieren und SMS schreiben und 2 GB pro Tag, bezahlten wir 555 Rupie. Die SIM-Karte kann nur in einem offiziellen Vodafonegeschäft gekauft werden. Warte du im Geschäft, bis die SIM aktiviert ist und funktioniert.

Mitbringen:

  • Pass inkl. Visa
  • Passfoto
  • Mobiltelefon

Taxi App

Wie in vielen Ländern kann in den grossen Städten Indiens die Taxi App Uber genutzt werden.

In kleineren Orten funktioniert nur die App Ola. Diese indische App hat den Vorteil, dass sogar TukTuks bestellt werden können.

Wir sind grosse Fans dieser Apps, weil wir dadurch die realen Preise der Einheimischen kennen. Manchmal nutzen wir es nur, um den Preis zu wissen, um dann gut vorbereitet in die Preisverhandlung zu gehen.

Umgang mit Bettlern in Indien

In Indien wirst du früher oder später mit bettelnden Menschen und Kindern konfrontiert. Jeder und Jede muss einen eigenen Umgang damit finden, es ist ein schwieriges Thema.

Familien mit Kindern werden teilweise von Bettlerbanden missbraucht und müssen abends das ganze Geld abgeben. Deshalb und auch weil wir Kinderarbeit nicht unterstützen, geben wir diesen Familien und den Kindern kein Geld. Auch kaufen wir ihnen kein Essen, den dieses verkaufen sie zurück an die Verkäufer und erhalten dann das Geld.

Die Kinder freuen sich aber immer wenn man etwas mit ihnen spielt oder spricht, sie nach ihrem Namen und Alter fragt. Oder wir geben ihnen eine einzelne Frucht, die sie gerade verspeisen können.

Dann gibt es die bettelnden Menschen, welche besonders an touristischen Orten sind. Sie sind fordernd und berühren dich. Ein klares Nein und weglaufen hilft.

Und dann sind die bettelnden Menschen, welche am Strassenrand sitzen oder umherlaufen. Wir geben immer etwas Geld. 10 Rupie sind angemessen, alles was mehr ist, löst grosse Freude in den Menschen aus. Simon gab einer alten Inderin einmal 100 Rupie, sie begann zu weinen vor Freude und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie zeigte sich sehr dankbar.

Es ist ein schwieriges Thema auch für uns, jeden Tag von Neuem. Es bedrückt einem die Menschen in Not zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass wir mit unserem Geld die Welt bereisen können. Für uns ist es wichtig, den Menschen hier etwas zurückzugeben. Aber eben den Menschen, die es auch wirklich brauchen und nicht irgendwelchen Banden. Ist man unsicher, ob man Geld geben soll oder nicht, hilft es zu beobachten, ob die Inder und Inderinnen auch Geld geben.

Eine Reise durch Indien kann herausfordern und manchmal anstrengend sein. Doch gleichzeitig sind das Land, die Kultur und seine Menschen unglaublich inspirierend und wir können so viel von ihnen lernen. Lass dich zu 100 Prozent auf alles in Indien ein, sei offen, hab Respekt aber keine Angst.

Bist du unsicher, ob du nach Indien fahren solltest? Oder hast du eine Frage? Melde dich gerne bei uns, wir freuen uns.