Eigentlich lohnt es sich nicht, in Puerto Princessa zu übernachten. Wie die meisten Städte auf den Philippinen hat sie wenig zu bieten. Doch etwas ausserhalb der Stadt liegt das Gefängnis Iwahig Prison & Penal Farm. Dieses ist für Besuchende offen und die Gefängnisinsassen freuen sich über Touristen. In diesem Reisebericht erfährst du alle wichtigen Informationen für einen kurzen Aufenthalt in Puerto Princessa und für einen Besuch in der Iwahig Prison & Penal Farm.
Gefängnis Iwahig Prison & Penal Farm
Über 500 männliche Insassen leben im Iwahig Prison & Penal Farm Gefängnis. Fast alle von ihnen stammen aus Manila und haben dort die ersten Jahre ihrer Strafe abgesessen. Das Leben im Gefängnis in Manila ist extrem hart. Ausser in der überfüllten Zelle zu sitzen, gibt es keine Beschäftigung für die Gefangenen. Das Einzige was sie von draussen sehen, ist der Himmel, falls sie einmal pro Tag in den Spazierhof können. Ansonsten vermacht eine hohe Betonmauer die Sicht.
Nach Jahren in diesen unmenschlichen Zuständen und bei guter Führung, haben einige von Ihnen die Chance ins Gefängnis nach Puerto Princessa überführt zu werden. Hier sind sie zwar noch immer Gefangene, doch das Leben sieht anders aus. Sie können arbeiten, Sport machen, zur Kirche gehen und irgendwann auch Touristen und Besuchende treffen.
Besuchende im Gefängnis
Du kannst mit dem Motorrad ins Gefängnis fahren, beim Eingang musst du einen Personalausweis abgeben und deinen Helm ausziehen. Auf dem Gelände darfst du den Helm nicht tragen, um einfacher als Besucher identifiziert werden zu können.
Auf der rechten Seite steht der Gefängnistrakt Minimum Security Compound. Diese Insassen sind am längsten im Gefängnis und haben am meisten Freiheiten. Sie dürfen selbstständig und ohne Aussicht auf dem Gelände arbeiten. Du kannst beim Tor mit Insassen sprechen, ihnen etwas mitbringen oder abkaufen.
Auf deiner Weiterfahrt siehst du einen Garten mit kleinen Hütten. Hier kannst du einen Stopp machen, durch den Garten schlendern und dich mit den Insassen, die dort arbeiten, austauschen. Dieser Garten wird von Einheimischen aus Puerto Princessa für Geburtstage oder Feste gemietet, hier wird getanzt, gegessen und gefeiert.
Einige Hundert Meter weiter kommst du zum Zentrum des Gefängnisses. Hier findest du die Verwaltungsgebäude, ein kleines Restaurant, ein Souvenirshop und eine Kirche. Im Souvenirshop triffst du auf weitere Gefangene, die sich mit den selbst gemachten Erinnerungsstücken ein wenig Geld verdienen können.
Zum Schluss unseres Besuches machen die Insassen des Souvenirshops eine Tanzaufführung für uns. Diese Minuten werden zu einem Highlight unserer Philippinen Reise, das Ganze fühlt sich surreal an. Wir sitzen in der Kirche eines philippinischen Gefängnisses und die Insassen tanzen und singen in Boyband Manier. Wir klatschen, lachen und freuen uns über dieses einzigartige Erlebnis. Und die Gefängnisinsassen geniessen den Moment der Aufmerksamkeit ebenfalls.
Umgang mit den Gefängnisinsassen
Berührungsängste sind in diesem Gefängnis nicht nötig, die Insassen sind offen und freuen sich über die Abwechslung durch die Besuche. So ergeben sich interessante Gespräche, wir hören zu, lernen und erfahren viel über die traurigen Schicksale der Menschen.
Die Insassen freuen sich über kleine Geschenke. Essen, Süssigkeiten, T-Shirts und Seifen werden immer gebraucht.
Wenn du nicht Motorrad fährst, kannst du in deinem Hotel für einen Fahrer oder ein Tricycle fragen.
Restaurants in Puerto Princessa
In Puerto Princessa gibt es noch einige vietnamesische Restaurants mit der bekannten Pho Suppe. Wir essen am liebsten im Thalia’s Chaolong Restaurant. Die Suppe kannst du auch ohne Fleisch und die Baguettes mit Gemüse bestellen.
Ima’s Vegetarian Restaurant
Wie auch in Port Barton gibt es in Puerto Princessa ein Ima’s Restaurant, wo du eine grosse Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten hast.
Anreise und Transport in Puerto Princessa
Ankunft und Abfahrt von der Busstation – SBE Transport Terminal
Die Busse und Vans nach Port Barton, El Nido, Roxas und Sabang fahren vom SBE Transport Terminal nördlich des Stadtzentrums an.
Die roten und grünen Jeepneys fahren vom Zentrum zum Busterminal. An der Busstation fahren sie zwischen Bus Terminal und Public Market ab. Nenne dem Fahrer die Hauptstrasse in der Nähe deines Hotels, damit du weisst in welches Jeepney du einsteigen kannst.
Mit dem Bus nach Port Barton oder El Nido
Täglich um 8.45 Uhr und 14.30 Uhr fährt ein grosser, öffentlicher Bus von Puerto Princessa nach Port Barton. Der Bus fährt vom SBE Transport Terminal, die Fahrt dauert 3 Stunden und kostet 250 Peso.
Ankunft am Flughafen
Der Flughafen in Puerto Princessa befindet sich mitten in der Stadt. Du kannst zur Hauptstrasse laufen und in ein Jeepney zu deinem Hotel oder zum Busbahnhof fahren. Oder du steigst in ein Tricycle, kurze Strecken kosten 12 Peso pro Person.
Wenn du direkt vom Flughafen nach El Nido fahren möchtest, kannst du dir im Voraus einen Van reservieren und du wirst vom Flughafen abgeholt. Du bezahlst etwa 200 Peso mehr, als wenn du den Van vor Ort buchst.
Unser Fazit zu Puerto Princessa und zum Gefängnis Iwahig Prison & Penal Farm
Wir mögen die Städte auf den Philippinen nicht besonders, zu schön sind die Strände und die Natur. Nach einer langen Reise oder für einen Tagesausflug ist es aber gut möglich, ein paar Nächte zu bleiben.
Unser Besuch im Gefängnis ist ein einzigartiges Erlebnis, der Austausch mit den Insassen ist spannend und berührend. Dieses Gefängnis scheint ein spezieller Ort zu sein und so anders als der harte Umgang mit den Menschen in Manila. Besonders beeindruckend sind für uns die Geschichten der jungen Menschen, das Leben auf der Strasse in Manila ist schwierig. Es gibt uns nochmals einen anderen Blick auf die Kultur dieses Landes und der Besuch im Gefängnis bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Warst du schon mal zu Besuch in einem Gefängnis?
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Hallo ihr beiden,
wir sind noch unsicher ob wir während unserer Philippinenreise einen Stopp in Puerto Princessa einplanen sollen. Der Besuch in diesem Gefängnis klingt super interessant und reizt uns schon sehr. Habt ihr euch denn mal unwohl gefühlt oder gar Angst gehabt das euch etwas passieren könnte ? Kann man es jeden Tag besuchen und kostet es „Eintritt“ ?
Ich lese mich nun schon seit Tagen durch eure Philippinen Berichte und bin wirklich begeistert. Danke für die ausführlichen und detaillierten Beschreibungen.
Liebe Grüße Melli
Liebe Melli
Schön, dass dir unsere Berichte über die Philippinen weiterhelfen. Es ist ein so schönes und einmaliges Land, dass voller Abenteuer steckt. Die Stadt Puerto Princessa selbst ist nicht wirklich schön, aber es ist auf jeden Fall der echte philippinische Alltag denn man da entdecken kann, fernab von Touristenattraktionen. Wenn ihr sowieso über Puerto Princessa an- oder abreist, kann sich ein kurzer Stopp lohnen. Extra hinfahren würden wir aber nicht.
Der Besuch im Gefängnis war ein prägendes Erlebnis, das nicht gefährlich ist. Die Gefangenen welche draussen arbeiten und die Besuchenden treffen dürfen, sind schon seit längerer Zeit im Gefängnis und haben sich gut verhalten. Wir fühlten uns mit den Gefangenen wohl und in keiner Situation ängstlich oder verunsichert. Diese treffen täglich auf Touristen und sind es sich gewohnt mit Menschen aus der ganzen Welt zu sprechen. Es ist für sie eine wichtige Abwechslung in dem harten Alltag, denn sie nicht so einfach aufs Spiel setzen würden. Wir haben uns auch mit einigen Mitarbeitenden unterhalten und gemäss ihren Aussagen, gab es nie einen Vorfall zwischen Gefangenen und Touristen. Der Besuch ist jeden Tag möglich, am Wochenende hat es mehr Besuchende auch Familien der Häftlinge kommen vorbei. Der Eintritt ist gratis, bringt einen Pass mit. Meldet euch gerne bei weiteren Fragen.
Wir wünschen euch eine wundervolle Reise durch die Philippinen. Alles Liebe Malou und Simon