Varkala · Tipps für Strand und Meer in Kerala

Wir haben eine Zugreise von Kochi nach Jaipur gebucht, welche 48 Stunden dauern wird. Und bevor wir diese lange Fahrt in den Norden Indiens antreten, möchten wir noch ein paar Tage am Strand verbringen. Dafür reisen wir nach Varkala, das kleine Dorf liegt auf einer Klippe über schönen Stränden.

Die Wellen sind ziemlich hoch und die Strömung stark. Die indischen Bademeister sind aufmerksam und pfeifen wild, sobald wir zu weit draussen im Meer sind. Bei einem Morgenjogging am Strand, entdecken wir nördlich der Klippen wunderschöne, kleine Strände und eine wilde, laute Gruppe von Fischern. Mit riesigen Fischernetzen sind etwa 30 Inder gemeinsam am Fischen und Simon hilft sofort mit, die langen Fischernetze an Land zu ziehen. Natürlich sind sich die Inder nicht immer ganz einig, deshalb geht es laut zu und her, wir schauen zu und machen stimmungsvolle Fotos.

Während unserem Aufenthalt in Varkala, wird ein acht tägiges Tempelfest im Janardhana Tempel gefeiert. Am und um den Tempel hat es tausende bunte LED-Lichter und die Musik spielt bis frühmorgens. So etwas wie Nachtruhestörung ist in Indien kein Thema, wir können uns nicht vorstellen, dass sich hier jemand ab der Musik stören würde. Für die indische Bevölkerung ist so ein Fest natürlich viel mehr, als nur bunte Lichter und laute Musik.

Essen verteilen mit Rama

In Varkala übernachten wir im Rams Gratidude Inn. Rama, der Besitzer des Hostels, geht seit sechzehn Jahren jeden Tag ins Dorf und verteilt Essen an hungernde Menschen. Wir dürfen ihn dabei begleiten und dieses Erlebnis bewegt uns sehr. Mit dem Geld was Rama mit dem Hostel verdient, geht er morgens in ein Restaurant und erhält dort günstig Essensportionen, welche in Zeitungspapier eingewickelt sind. Ab und zu erhält er Spenden von seinen Gästen, doch oftmals reicht das Geld nicht aus, um genügend Essen zu kaufen.

Die Menschen warten in den Strassen bereits auf ihn und sind sichtlich erleichtert, wenn er auftaucht. Er macht jeden Tag die gleiche Tour, welche ihn normalerweise auch in ein Krankenhaus führt. Doch einen Tag bevor wir ihn begleiten, wurde er während der Essensverteilung im Spital von den Behörden weggeschickt. Die indische Bevölkerung bekommt zwar gratis medizinische Grundversorgung, doch das Essen ist nicht inbegriffen. Wenn möglich erhalten sie Unterstützung eines Familienmitgliedes, die anderen verlassen sich seit Jahren auf Rama. Wieso genau er von den Behörden weggeschickt wurde ist nicht klar, Rama selbst geht davon aus, dass viele Menschen eifersüchtig auf ihn seien und ihm deshalb das Leben schwer machen.

Rama ist dankbar für Spenden. Diese gehen zu 100% an das Essen für die hungernden Menschen, denn Rama hat keine zusätzliche Kosten, die er bezahlen muss, da er gratis arbeitet.

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