Die Natur und die Tempel von Hampi erobern von der ersten Minute an unser Herz. Es ist so unglaublich wunderschön, wir würden am liebsten tagelang mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren. Die grünen Reisfelder, die roten Felsen, die verspielten Palmen und der blaue Himmel, wir saugen die Bilder dieser Landschaft in uns auf. Da können auch die mysteriösen Geschichten um Hampi nichts ändern.

In diesem Reisebericht teilen wir mit dir unsere Erfahrungen der Tempelbesuche, wo du die schönste Aussicht hast und wo du keine Yogastunde verpassen darfst.

Mysteriöses Hampi

Hampi ist im Hinduismus ein heiliger Ort und gleichzeitig bei Backpackern ein beliebtes Reiseziel, was nun zu einem Konflikt führt. Vor unserer Ankunft wissen wir nichts davon, doch uns fallen die ruhigen und leeren Strassen auf, Hampi das Backpackerparadies haben wir uns anders vorgestellt. Zurück im Hotel fragen wir nach dem WiFi, der Besitzer erklärt uns er hätte keines mehr seit die Regierung vor ein paar Monaten Hampi geschlossen hätte. Er erklärt uns etwas von Regierung, Alkohol und Marihuana, doch die Zusammenhänge verstehen wir nicht.

Natürlich fragen wir am nächsten Tag alle Einheimischen die wir sehen, um herauszufinden was in Hampi passiert ist. Und, typisch Indien, erhalten wir verschiedene Antworten. Hampi ist ein heiliger Ort, deshalb darf hier weder Alkohol noch Fleisch verkauft werden. Eine Version sagt, lange Zeit hätte dies funktioniert, doch je mehr Touristen gekommen seien, umso mehr hätten die Restaurants Alkohol und Fleisch angeboten. Ausserdem sei auf der Strasse Marihuana an Touristen verkauft worden. Irgendwann hätten die Behörden Restaurants und Guesthouses von einem Tag auf den anderen geschlossen, auch solche, die sich an die Regeln gehalten hätten. Eine andere Version sagt, ein Inder mit viel Geld und Einfluss habe ausserhalb von Hampi ein Hotel mit 40 Zimmern eröffnet. Ein Zimmer koste 3000 Rupie (ca. CHF 43/ EUR 35), weshalb das Hotel leer blieb und die Touristen hätten weiterhin in den günstigen Guesthouses übernachtet. Da dieser Inder viel Einfluss hätte, habe er mithilfe der Politik Hampi schliessen lassen.

Da wir erleben wie die Polizei auf der anderen Flussseite Touristen für Alkoholkonsum büsst, glauben wir an die erste Version. Ein Yogalehrer erzählt uns, es werde bereits darüber diskutiert auch die andere Seite zu schliessen. Touristen sollen nur noch in den umliegenden Dörfern übernachten und für Tagesbesuche zu den Tempeln nach Hampi kommen. Wir bleiben gespannt.

Sehenswürdigkeiten in Hampi

Die Landschaft in Hampi ist unbeschreiblich schön. Wir könnten ewig auf einem Stein sitzen und in die Ferne schauen. Die riesigen, rostfarbenen Felsbrocken liegen in der Landschaft, als hätte sie jemand schön platziert. Wir haben das Gefühl, sie könnten jeden Moment umfallen in die leuchtend grünen Reisfelder und Bananenplantagen, welche durch Palmen geschmückt werden. Und mitten drin die beeindruckenden alten Tempelanlagen. Die Landschaft sieht surreal aus, so schön ist es.

Es ist zwar möglich in einem Tag die wichtigsten Tempel zu sehen, doch wenn möglich solltest du dir Zeit nehmen. Die Tempelanlagen sind wunderschön und es gibt viel zu sehen, du könntest viele Tage in Hampi verbringen. Du hast die Möglichkeit für einen Tag ein Tuk Tuk, Motorräder oder Fahrräder zu mieten. Wir entscheiden uns für Fahrräder.

Strassenverkäufer verkaufen kleine Reiseführer mit detaillierten Informationen zu den Tempeln. Falls du keinen Guide hast, lohnt es sich eines zu kaufen. Sie sind nicht teuer und du unterstützt so eine einheimische Familie.

Vittala Tempel

Zum Vittala Tempel kannst du nur laufen oder mit dem TukTuk fahren. Der Weg zu Fuss dauert etwa eine halbe Stunde, beginnt bei der Nandi Statue und führt vorbei an den Ruinen des Sule Bazaar und des Achyutaraya Tempel. Der Vittala Tempel stammt aus dem 16. Jahrhundert und erzählt viel über die Geschichte der Vijayanagar Kunst. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, lohnt es sich am Eingang einen Guide zu buchen.

Das Eintrittsticket kostet 500 Rupie (ca. CHF 7/EUR 6). Mit diesem Ticket hast du am gleichen Tag auch Zutritt zu den meisten anderen Ruinen.

Virupaksha Tempel

Den Virupaksha Tempel kannst du nicht übersehen, er steht mächtig vor dem Dorf Hampi Bazaar. Dieser Tempel wird als einziger in Hampi noch aktiv genutzt und du kannst den Einheimischen bei ihren Ritualen zu sehen. Während unserem Aufenthalt findet das bedeutende Fest Maha Shivaratri, zu Ehren des Hindu Gottes Shiva, statt. Alles kommt uns noch bunter vor als sonst und wir verbringen die Zeit mit den Einheimischen im Virupaksha Tempel. Die Menschen reisen von weit her an und verbringen die Nacht gemeinsam im Tempel. Es wird gemeinsam gesungen, gegessen und Rituale erbracht.

Hemakuta Hill, Krishna Tempel, Lakshimi Narasmiha

Auf dem Hemakuta Hill befinden sich Ruinen und Skulpturen. Ausserdem hast du einen wunderschönen Blick auf den Virupaksha Tempel. Der Krishna Tempel zeigt verschiedene Inkarnationen von Vishnu und Lakshimi Narasmiha ist eine beeindruckende Statue im Yoga-Sitz mit einer Kopfbedeckung aus Schlangen.

Zenana Enclosure, Hazarama Tempel, Bad der Königin, Mahanavami-diiba

Wenn du genügend Ausdauer hast, kannst du mit dem Fahrrad auch zu den weiter abgelegenen Ruinen und Tempel fahren. Lass dir Zeit und mache Pausen, dann wird es ein schöner Ausflug.

Sunset Point

Läufst du auf der Flussseite Virupapur Gaddi vom Bootssteg aufwärts alles geradeaus, kannst du die schönen Steine hinaufklettern und die wunderschöne Aussicht über Hampi und den Sonnenuntergang geniessen. Reisende und Einheimische treffen sich jeden Abend, um gemeinsam Musik zu machen, zu singen und den Sonnenuntergang bei dieser mystischen Atmosphäre zu geniessen.

Der Sunset Point ist auf der Karte von GoogleMaps eingezeichnet.

Sanapur Lake und Monkey Temple

Für einen Tag mieten wir einen Roller auf der Flussseite Virupapur Gaddi und fahren zum Monkey Tempel. Bevor wir die Aussicht geniessen dürfen, müssen wir anstrengende 575 Stufen erklimmen. Unglaublich wie weit wir sehen und die bezaubernde Landschaft Hampis bewundern können. Weiter geht es zum Sanapur Lake, eine wahre Ruhe Oase. Leider sehen wir erst vor Ort, dass es am See sogar ein Guesthouse geben würde. Obwohl überall angeschrieben ist, Baden verboten, trauen wir uns ins Wasser, denn es ist mal wieder heiss. Die Einheimischen bestätigen uns, es sei kein Problem im See zu schwimmen, denn niemand hätte je eines der Krokodile gesehen.

Yoga, Meditation und Workshops

Wie so oft in Indien gibt es in Hampi ein grosses Angebot an Yoga- und Meditationskursen. Unser liebster Yogalehrer ist im Shesh Besh Restaurant in Virupapur Gaddi, auf der anderen Flussseite. Probiere verschiedene Kurse aus und trau dich. Eine bessere Gelegenheit, um Unbekanntes auszuprobieren, findest du nicht so schnell wieder.

Es gibt ausserdem Schmuckgeschäfte, in welchen du eigenen Schmuck machen kannst und Makramee lernen. Simon macht sich einen eigenen Ring, er lernt viel und es ist ein schönes Gefühl, selbst gemachten Schmuck zu tragen.

Bouldern

Hampi ist beliebt fürs Bouldern. Wenn du bereits Erfahrung hast, kannst du das Material ausleihen und mit anderen Reisenden auf die Felsen. Wenn du einen Kurs machen möchtest, wende dich an die lokalen Boulder Geschäfte.

Hotel in Hampi

Die ersten Nächte verbringen wir in Hampi Bazaar. Danach wechseln wir nach Virupapur Gaddi, da dort das Angebot an Yogakursen grösser ist.

Hier kannst du dir ein Hotel in Hampi auf booking.com* buchen. Viele der Homestay Unterkünften sind nicht im Internet zu finden.

  • Günstig: Wenn du es gerne einfach magst, kannst du im Shiva Moon Cafe Hampi* günstig in Zelten übernachten. Die Unterkunft ist der geeignete Ort, um interessante Reisende aus der ganzen Welt zu treffen.

In Hampi Bazaar und Virupapur Gaddi gibt es nur günstige Unterkünfte. Die Mittelklasse und Luxusunterkünfte befinden sich etwas ausserhalb.

  • Mittelklasse: Das Nargila Guest House* liegt noch zentral in Virupapur Gaddi.

  • Mittelklasse: Das Shankar Homestay* liegt etwas ausserhalb, hat dafür aber leckeres Essen, freundliches Personal und saubere Zimmer.

Am Sanapur Lake

Anreise und Transport

Der Bus- und Zugbahnhof liegt nicht in Hampi sondern in Hospet. Von dort fährt alle 30 Minuten ein Bus für 22 Rupie nach Hampi und wieder zurück.

Im Internet kannst du auf redbus.in Busse und Züge in ganz Indien nachschauen. Leider kannst du das Ticket nicht online kaufen, denn dafür brauchst du eine indische Kreditkarte. Du findest in Hampi aber kleine Reisebüros, welche das Ticket gegen einen kleinen Aufpreis für dich buchen.

Transport in Hampi

Um die Tempel in Hampi zu besichtigen, kannst du dir ein Fahrrad für 120-150 Rupie (ca. CHF 2.5 / EUR 2) oder ein Motorrad leihen Motorrad für 250 Rupie (ca. CHF 4/EUR 3). Wenn du eine Tuk Tuk für einen ganzen Tag mieten möchtest kostet es etwa 850 Rupie (ca. CHF 12/EUR 10). Die Preise variieren in der Hoch- und Nebensaison.

Um von Hampi Bazaar über den Fluss nach Virupapur Gaddi zu kommen, hat es ein kleines Boot für 10 Rupie. Das letzte Boot fährt abends relativ früh, danach bezahlst du für das ganze Boot.

Von Goa nach Hampi

Von Goa nach Hampi gibt es direkte Busse oder Züge. Der Zug ist schneller und aus unserer Sicht auch bequemer und es hat eine Toilette. Die Tickets kannst du in allen Reisebüros vor Ort kaufen.

Geldautomat

In Hampi gibt es keinen Geldautomaten. Bring genügend Bargeld mit, ansonsten musst du mit dem Fahrrad oder Bus bis nach Kamalapuram fahren.

Bist du ebenfalls so begeistert von der Natur und den Tempeln in Hampi? Schreib uns deine Tipps in die Kommentare.

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