Nach der Pink City Jaipur, kommt jetzt die Blue City Jodhpur. Viele Gebäude in der Altstadt sind blau gestrichen, denn die Farbe hält im Sommer kühl und hält Mücken fern. Früher war dieser Teil der Stadt nur für die Brahmanen, die indische Kaste der Priester, bestimmt. Heute dürfen alle Menschen in der Stadt ihre Häuser blau streichen, sofern sie das möchten.

Jodhpur liegt noch weiter im Westen von Rajasthan und somit nähern wir uns der Wüste. Du wirst es spüren, je nach Reisezeit wird es immer wie heisser. Und wir werden immer wie fauler, denn die Temperaturen steigen bis auf 42° Celsius. Für uns ist es zwar noch immer gut möglich zu reisen, doch wir spüren wie wir langsamer sind und schneller müde werden.

Stadtspaziergang

Die Gassen in Jodhpur sind äusserst schmal und verwinkelt, trotzdem spielt sich ein grosser Teil des Alltages der indischen Familien darin ab. Wir laufen stundenlang durch die Gassen, beobachten die älteren Menschen, welche in den Eingängen sitzen, die Kinder beim Spielen und die Frauen bei ihrer Hausarbeit. Und immer wieder gelangen wir zu kleinen Märkten.

Nimm dir genügend Zeit, um durch die Gassen von Jodhpur zu schlendern und all die Eindrücke aufzusaugen. Es ist das wilde und bunte Indien, von seiner schönsten Seite.

Das Mehrangarh Fort und die Kunst in Jodhpur

Es soll eine der beeindruckendsten Festungen in ganz Indien sein. Das Mehrangarh Fort ist riesig und wir verbringen fast den ganzen Tag hier, spazieren durch die Räume und Höfe. Die Festung gehört noch immer der Herrscherfamilie, diese haben heutzutage zwar keine Macht mehr, doch die Familie nutzt ihre Position für karitative Zwecke.

Gemälde

Bereits bei der Ankunft in unserem Hostel in Jodhpur fallen uns die speziellen Gemälde auf. Auch in anderen Gebäuden der Stadt, sehen wir diese immer wieder. Die Bilder werden mit einem äusserst feinen Pinselstrich gemalt. Bei der Besichtigung des Mehrangarh Forts, wird uns klar, woher dieser Stil kommt.

Marwar war einer der Fürstenstaaten der Rajputen im heutigen Rajasthan. Er gründete im 18. Jahrhundert eine Schule, wo er diese präzise Kunst des Malens entwickelt hat.

Im Fort sehen wir viele wunderschöne Gemälde in diesem Stil. Die Bilder sind so detailgetreu gezeichnet, dass du mit blossem Auge die kleinen Figuren kaum erkennen kannst. Die Soldaten sind teilweise nur ein Viertel der Grösse eines kleinen Fingernagels. Und es wird viel Wert auf die Details gelegt, wie die marmorierten Böden, oder die farbigen Saris der Frauen. Diese Art der Kunst wird „miniature painting“ genannt. Die Künstler benutzen feinste Pinsel, welche mit den Haaren des Schwanzes eines Streifenhörnchens hergestellt werden.

Bei einigen ist der Stil von Rajasthan mit anderen Stilen, wie beispielsweise der christlichen Kirchen vermischt. Du erkennst es, wenn der Maharadscha einen goldenen Schein (Kreis) um den Kopf hat.

Der Eintrittspreis für das Mehrangarh Fort kostet 600 Rupie (ca. CHF 8/ EUR 7). Im Preis inbegriffen ist ein Audio Guide, welcher in Deutsch erhältlich ist. Du musst als Pfand deine Kreditkarte oder den Pass abgeben.

Jaswant Thada

Auf dem Rückweg machen wir beim Jaswant Thada einen Stopp, es ist ein Denkmal für einen ehemaligen Maharadscha und ist aus weissem Marmor gebaut ist.

Der Eintrittspreis zum Grabmal Jaswant Thada kostet nur 50 Rupie.

Kamel Safari Trip

Falls du nicht mehr bis nach Jaisalmer reist und trotzdem die berühmte Kamel Safari Tour in die Wüste machen möchtest, kannst du dies von Jodhpur aus machen. Die meisten Hotels bieten solche Touren an.

Restaurants und Essen in Jodhpur

Nicht fehlen darf ein Stopp beim berühmten Omelett Man. An der Ecke beim Clocktower kocht ein Inder seit über 40 Jahren Omelett, nichts anderes. Er besitzt eine Bratpfanne, steht auf einer Kiste und kocht von morgens bis abends, 365 Tage im Jahr, Omelett. Er macht dies so gut und gerne, dass er in seinem Leben nichts anderes braucht. Stolz zeigt er uns Zeitungsausschnitte über sich aus der ganzen Welt. Was für ein erfrischender Mensch und die Omeletts schmecken richtig gut. Unser Favorit ist das Masala Cheese Omelett.

Hotel in Jodhpur

Jodhpur bietet eine gute Auswahl an Hotels in verschiedenen Preisklassen. Achte darauf, dass du ein Hotel mit einer Dachterrasse buchst, damit du abends die Sicht auf das beleuchtete Mehrangarh Fort geniessen kannst.

Hier kannst du dir ein Zimmer in Jodhpur auf booking.com* buchen.

  • Günstig: Wir übernachten im Dylan’s Guesthouse*, welches schöne und günstige Zimmer mit eigenem Badezimmer hat. Ausserdem hat es eine tolle Dachterrasse mit wunderschöner Sicht über die Stadt.

  • Mittelklasse: Das The Arch Boutique Home stay hat wunderschön spezielle Zimmer, eine tolle Aussicht auf das Mehrangarh Fort und besonders freundliches Personal.

Anreise und Transport

Die wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen nahe beieinander, sodass du gut zu Fuss gehen kannst. Wenn du müde wirst oder die Temperaturen zu heiss werden, kannst du dir mit der App Ola ein Tuk Tuk bestellen. Oder du kannst auf der App nachschauen, wie viel die Fahrt kostet, um auf das Verhandeln mit dem Fahrer vorbereitet zu sein.

Von der Central Busstation in Jodhpur fahren Busse zu verschiedenen Ziel in Rajasthan und nach New Delhi. Wir nehmen den öffentlichen Bus nach Jaisalmer. Die Fahrt dauert 6 Stunden und kostet für Frauen 195 Rupie und für Männer 270 Rupie (ca. CHF 4/ EUR 3).

Vor unserer Abfahrt empfehlen uns einige Einheimische auf jeden Fall einen Privatbus zu nehmen. Die Fahrt im öffentlichen Bus sei unerträglich, zu viele Menschen, zu heiss und die Fahrt würde doppelt so lange dauern. Die Fahrt ist für uns wie immer in Ordnung und dauert wie angekündigt 6 Stunden. Wir haben genügend Platz und ausserdem ist die frische Brise durch die offenen Fenster viel angenehmer als die Klimaanlage. Manchmal ist es gut, nicht auf die Einheimischen zu hören.

Warst du schon in Jodhpur? Oder inspiriert dich dieser Reisebericht dorthin zu reisen? Erzähl es uns in den Kommentaren, wir freuen uns.

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