Wir haben uns lange überlegt, ob wir so weit in den Süden Myanmars fahren sollen, doch alleine für Myeik lohnt es sich. Myeik ist eine Hafenstadt, die so ursprünglich wirkt, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Sehenswürdigkeiten in Myeik

Auf einem kleinen Hügel steht die Thein Daw Gyi Pagode, von der du einen schönen Ausblick über die Stadt und den Hafen von Myeik hast. Der Aufstieg bringt ein wenig ins Schwitzen ist aber keine grosse Anstrengung.

Bedrohung des Myeik-Archipels

Myeik ist zwar kein Badeort, doch es ist Ausgangsort, um die Inseln des Myeik-Archipels zu besuchen. Zu der Inselgruppe gehören bis zu 4000 Inseln mit wunderschönen Sandstränden, vielen Schildkröten, imposante Wasserfälle und den Seenomaden Moken. Diese Ureinwohner leben auf Schiffen und leben zwischen den Inseln im Myeik-Archipel.

Durch den Tourismus haben die Moken angefangen, sich auf Inseln niederzulassen. Die Boote stoppen bei diesen Inseln und die Touristen können die Seenomaden besuchen. Auf einer der Inseln wurde die erste Schule für die Kinder der Moken gebaut. Eine Schule mag sinnvoll sei, doch es ist schade zu hören, dass die Seenomaden ihren Lebensstil aufgrund der Touristen verändern. Und das zu einer Zeit, wo noch keine Touristenmassen da sind. Aber nicht nur dieses Volk, sondern das ganze Archipel ist bedroht. Für Projekte in Singapur wurde Sand von den Inseln geholt und exportiert, Überfischung, illegaler Holzeinschlag und Diebstahl von Schildkröteneiern stellen eine grosse Bedrohung dar.

Tour auf die Inseln des Myeik-Archipel

Die einzige Möglichkeit das Myeik-Archipel zu besuchen, ist eine Tagestour für ca. 80 USD. Da wir solche Touren für gewöhnlich nicht mögen, recherchieren wir viel und werden auf Green Neco Travels & Tours und Life Seeing Tours aufmerksam. Beide sollen Touren anbieten, wo die unberührte Natur und die Seenomaden im Vordergrund stehen. Wir entscheiden uns für Life Seeing Tours, werden aber leider von der Tour enttäuscht.

Das Boot fährt uns zu einem Wasserfall, an welchem gleichzeitig fünf andere Boote sind. Wir haben kurz Zeit zu baden und Fotos zu schiessen. Um uns zu zeigen wie die Moken leben, geht es kurz auf eines ihrer Boote. Dann können wir noch schnell ein bisschen schnorcheln und fahren weiter zum Mittagessen auf eine der grösseren Inseln. Auf dieser haben die Moken langsam angefangen, sich niederzulassen und die Kinder der Seenomaden warten bereits auf die Touristen. Und nun kommt der schrecklichste Teil, die Touristen können in einem kleinen Laden Süssigkeiten kaufen und verteilen. Das sieht dann so aus, dass jedes kleine Kind etwa 10 Schokoriegel in der Hand hat. Wir sind ja nicht das einzige Touristenboot, dass an diesem Tag ankommt…

Leider ist es nicht möglich die Inseln alleine zu besuchen. Du hast also nicht wirklich die Wahl, wenn du das Archipel besuchen möchtest. Die Inseln sind auf jeden Fall das Paradies und wenn du auf den einzelnen Inseln genügend Zeit zum verweilen hast, kann es trotzdem schön sein.

Es gibt auch mehrtägige Touren ins Myeik-Archipel und auf einigen Inseln hat es ein Hotel, für welches du jedoch viel Geld bezahlen musst. Die besten Touren soll es von Kawthoung aus starten. Diese sind jedoch sehr teuer, weshalb wir uns für Myeik entschieden haben. Wenn du bereit bist mehr zu bezahlen, kann es durchaus Sinn machen noch weiter in den Süden zu reisen.

Restaurants und Essen

Am Abend findest du entlang des Hafens viele Essensstände, wo es Meeresfrüchte und auch vegetarische Gerichte gibt.

Unser Lieblingsrestaurant ist das laute und wilde Restaurant n°1. Es gibt indisches Essen, was so lecker schmeckt und wir bezahlen für 2 Personen nur 2000-3000 Kyat (ca. CHF 2/EUR 1.5). Alle Plätze sind besetzt und die Kellner schreien die Bestellungen in die Küche, alles passiert schnell und es ist viel los. Uns gefällt es.

Hotel in Myeik

Myeik ist nicht gross und deshalb ist die Auswahl an Hotels bescheiden.

Hier kannst du dir ein Hotel in Myeik auf booking.com buchen.

  • Die günstigsten Zimmer findest du im Whitepearl Guest House. Die Zimmer sind klein, frag für eines mit Fenster.

WiFi und Internet in Myeik

Die Internetverbindung vieler Hotels und Restaurants im Süden Myanmars ist schwach, so auch in Myeik. Das WiFi in unserem Hotel funktioniert nur ab und zu und da wir ein Visum beantragen sollten, suchen wir in der ganzen Stadt nach einer guten Internetverbindung. Im YY Café & Bakery House soll es sehr gutes WiFi haben, doch während unserem Aufenthalt funktioniert es leider nicht und wir werden nicht fündig. Zur Not kannst du dir eine lokale SIM Karte kaufen.

Anreise und Transport

Die Fahrt von Dawei nach Myeik dauert acht Stunden und ist sehr holprig, im Minivan fühlt es sich wie auf einer Achterbahn an. Das Ticket kostet 12’000 Kyat (ca. CHF 7/ EUR 6).

Myeik ist klein und du kommst überall zu Fuss hin, es hat aber natürlich auch Tuk Tuks.

Den weiten Weg in den Süden, musst du natürlich auch wieder zurück. Die Busfahrt nach Yangon dauert 22 Stunden und wir haben diese ziemlich gut überstanden. Es gibt einen günstigen, einen mittelklasse und einen VIP Bus. Die Preise variieren zwischen 21’000 – 33’000 Kyat (ca. CHF 13 -20/EUR 11-17). Da alle drei Busse keine Toilette haben, entscheiden wir uns für den mittelklasse Bus. Für uns ist dieser in Ordnung, die grösste Herausforderung sind die Toiletten- und Essenspausen. Bei den Birmanen gibt es keine Logik für diese Stopps, jedenfalls nicht für uns. Um 23.00 Uhr hält der Bus und alle essen. Um 3 Uhr morgens hält er wieder und es wird einem eine Zahnbürste verteilt, alle essen Frühstück. Und dann hält er sehr lange nicht mehr. Aber wir kommen pünktlich und mit ein bisschen Schlaf in Yangon an.

Hast du gute Erfahrungen mit einer Tagestour im Myeik-Archipel gemacht? Erzähl es uns in den Kommentaren, wir sind gespannt.