Die Anfahrt auf die Banyak Inseln benötigt etwas Zeit und gutes Wetter, ein Flughafen gibt es zum Glück nicht. Denn genau deshalb hat es noch kaum Touristen auf den Banyak Inseln und du kannst günstig in einem Bungalow direkt am Strand übernachten oder dich auf einer einsamen Insel aussetzen lassen.
Informationen zum Visum, Reisekosten, SIM Karte und vieles mehr, findest du im Reisebericht Günstig Reisen in Sumatra.
Bootsüberfahrt von Singkil
Das Boot auf die Banyak Inseln fährt jeden Morgen um 9.00 Uhr los und kostet 50 000 Rupiah (ca. CHF 3.5/ EUR 3). Genau bei unserer Ankunft fängt es an zu regnen, wir warten, trinken Kaffee und können nach etwa zwei Stunden ablegen. Kaum sind wir auf dem Meer, sehen wir wie der Himmel wieder dunkel wird und es fängt von Neuem an zu regnen. Schnell ziehen wir unsere Regenjacken an, versuchen das Gepäck abzudecken und nicht seekrank zu werden. Das Boot ist klein, schaukelt stark und bereits die ersten Wellen bringen viel Wasser ins Boot. Wir schauen immer wieder wo wir noch ein Stück Land sehen und hoffen, dass wir nicht dorthin schwimmen müssen. Nach etwa einer Stunde entscheidet unser Captain umzudrehen und wir alle sind froh darüber. Alle Passagiere bleiben erstaunlich ruhig und erst nach der Rückkehr sagen fast alle, wie unwohl ihnen war. Auf Nachfrage erhalten wir die Hälfte des Geldes zurück.
Hotel in Singkil
In Singkil gibt es zwar nicht viel zu tun, doch wir finden ein schönes Guesthouse. Das Haus Sapo Belem erinnert uns an die Villa Kunterbunt von Pipi Langstrumpf und es ist der ideale Ort, um auf schönes Wetter zu warten. Normalerweise fährt zwei Mal pro Woche (Dienstag und Freitag) eine Fähre nach Pulau Balai und diese kann auch bei schlechtem Wetter meist fahren. Aber während unserem Aufenthalt fährt sie aufgrund von Wartungsarbeiten nicht. Da wir jedoch Zeit haben, warten wir zwei Tage in Singkil und kommen viel mit Einheimischen in Kontakt. Diese sehen nur wenige Touristen und freuen sich deshalb über ein Gespräch.
Mr. Darmawan (Telefon 0813 7721 9667) kann alle Transporte von und nach Singkil organisieren und hilft auch sonst gerne weiter.
Kopi Aceh – der beste Kaffee in Sumatra
Simon fragt wie immer bei den Einheimischen nach gutem Kaffee und sie begleiten uns ins Kopi Raja. Dort wird der berühmte Kopi Aceh serviert, Kopi heisst auf Deutsch Kaffee und Aceh ist die Region im Norden Sumatras. Der Kaffee wird mehrmals durch ein strumpfartiges Sieb gegossen und bereits die Zubereitung ist ein Erlebnis.
In Singkil lernen wir eine nette Familie kennen, welche Touren zum nahegelegenen Sumpfgebiet organisiert und da wir viel Zeit haben, lassen wir uns darauf ein. Ein Boot für vier Personen kostet 500 000 Rupiah (ca. CHF 35/ EUR 30). Wir fahren abends los, da die Krokodile in dieser Zeit Nahrung suchen und besser zu sehen seien.
Wir sehen zwar von weitem ein paar kleine Krokodile, besonders die Augen reflektieren stark. Aber je näher das Boot kommt, umso mehr verstecken sich die Krokodile. Von einer anderen Gruppe, welche die Tour tagsüber gemacht hat, hören wir das Gleiche. Wir sind ziemlich enttäuscht und würden die Tour nicht weiterempfehlen.
Ein Insel Guide für die Banyak Inseln
Nach zwei Tagen scheint endlich wieder die Sonne und wir starten einen neuen Versuch mit dem Boot auf die Inseln zu fahren. Da nun während zwei Tagen nichts gefahren ist, hat es viele Menschen und viel Ware, welche transportiert werden muss. Um 9.00 Uhr müssen wir noch warten damit der Wasserstand zunimmt, doch um 10.00 Uhr fahren mehrere Boote endlich los. Wir bleiben zwar noch ein paar Mal auf Sandbänken stecken, doch nach 4.5 Stunden erreichen wir die Insel Pulau Balai. Als wir die Insel von weitem erblicken, schlägt unser Herz bereits höher. Weisser Sand, türkis Meer und Palmen, endlich sind wir wieder am Strand.
Es macht Sinn für die Hin- und Rückfahrt ein oder zwei Reservetage einzurechnen, besonders wenn du einen Flug erwischen musst. Oder du planst die Überfahrt mit der Fähre, da diese mit grösserer Sicherheit fahren kann als die kleineren Boote. Auch wenn die Überfahrt stressig sein kann, lohnt es sich. Orte wie die Banyak Inseln gibt es nicht mehr viele. Bei unserer Ankunft spüren wir sofort, dass sich alle Mühe lohnt, um ein solches Paradies zu erreichen.
Pulau bedeutet auf Indonesisch Insel und Banyak bedeutet viele. Zu den Banyak Inseln gehören etwa 50 kleine Inseln.
Pulau Balai
Fast alle Boote von Singkil, fahren zur Insel Pulau Balai. Dort wechselst du auf ein kleineres Boot, um auf die anderen Inseln zu gelangen. Auf Pulau Balai kannst du noch Snacks, Früchte oder Gemüse kaufen.
Pulau Sikandang
Wir verbringen die ersten Nächte auf Pulau Sikandang. Auf dieser kleinen Insel leben keine Menschen, es hat nur zwei Guesthouses mit insgesamt neun Bungalows. Der weisse Sand, das türkis Meer und die menschenleeren Strände machen Pulau Sikandang zu einer Trauminsel. Das Guesthouse bietet Schnorchelausrüstungen an, ausserdem kannst du eine Tour fürs Fischen, Kanu fahren oder Insel Hopping buchen. In ein bis zwei Stunden kannst du zu Fuss um die Insel laufen und die Ruhe und Aussicht geniessen. Alle Bungalows haben Meersicht und kosten 200 000 Rupiah (ca. CHF 14/ EUR 12). Weitere 100 000 Rupiah bezahlst du für alle Mahlzeiten pro Tag. Das Essen ist einfach aber gut, es gibt viel frischen Fisch. Auf Wunsch können vegetarische Mahlzeiten bestellt werden. Leider sind die Portionen klein, wir sind froh noch Snacks dabei zu haben.
Hotel auf Pulau Sikandang
Es gibt zwei Hotels auf Pulau Sikandang. Wir übernachten im The coral Sikandang und sind, abgesehen von den kleinen Essensportionen, sehr zufrieden. Die Bungalows sind klein und einfach eingerichtet und stehen direkt am Meer. The coral Sikandang kann auch über Airbnb gebucht werden.
Das zweite Hotel auf Pulau Sikandang ist Nina’s Bungalows, die Bungalows sind ebenfalls einfach und stehen direkt am Meer. Dieses Hotel hat auch Familienzimmer.
Pulau Tailana
In nur 15 Minuten kannst du um Pulau Tailana laufen. Es hat ebenfalls ein Guesthouse mit 9 Bungalows. Ganz nahe bei der Insel ist ein tolles Korallenriff zum Schnorcheln.
Pulau Tuangku – Haloban
Jeden zweiten Tag fährt ein Boot von Singkil direkt nach Haloban, es fährt ganz in der Nähe des Bootes nach Balai.
Wir verbringen einige Nächte in Haloban bei Reka und Daswan, die beiden haben einen Homestay mit einem Zimmer. Es ist für uns ein ganz besonderes Erlebnis, mitten im Dorf mit den Einheimischen zu leben. Wir werden freundlich aufgenommen, alle wollen mit uns plaudern. Abends lernen wir mit den Kindern Indonesisch und Simon spielt Fussball mit den Dorfbewohnern. Reka aus Österreich verbringt einige Monate des Jahres in Haloban und begleitet uns gerne auf Ausflüge. Wir erleben intensive Tage mit den Einheimischen und werden von Daswan mit unglaublich leckeren Gerichten bekocht.
Aktivitäten und Surfen auf Pulau Tuangku
Vom Dorf Haloban führt ein einfacher Weg mitten durch den Dschungel in ein Dorf, in welchem eine Minderheit von Christen lebt. Nach etwa 1.5 Stunden Wanderung durch den Dschungel erreichst du das idyllische Dorf. Als wir dort ankommen, werden gerade die ersten Stromleitungen montiert, bis jetzt lebten die Menschen ganz ohne Elektrizität. Wir laufen den gleichen Weg wieder zurück, es wäre auch möglich nochmals 1.5 Stunden weiter in den Süden der Insel zu laufen. Von dort kannst du per Boot zurück nach Haloban.
Im Süden der Insel gibt es zwei Surf Lodges, die Banyak Surf Bungalows und das Floating Surf House Resort.
Robinson Crusoe spielen – Campen auf einer einsamen Banyak Insel
Viele der Banyak Inseln sind unbewohnt. Die meisten Bootsfahrer haben eine einfache Campingausrüstung und sind gerne bereit, dich auf einer einsamen Insel auszusetzen und dich ein oder zwei Tage später wieder abzuholen.
Dieses Abenteuer wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zusammen mit Thomas aus Hamburg, welchen wir in Singkil kennen gelernt haben, fahren wir auf eine kleine Insel. Wir nehmen Zelte, Essen und Trinken mit, Simon möchte zwar selbst einen Fisch fangen, doch für den Notfall nehmen wir etwas mit. Damit es auch ein richtiges Abenteuer ist, werden uns einige Steine in den Weg gelegt. Als erstes geht das Feuerzeug kaputt, dann werden wir von starken Regenfällen überrascht und zum Schluss beginnt ein langer und harter Kampf gegen die aggressiven Sandflöhe. Unser Zelt ist bereits nach 10 Minuten Regen nicht mehr dicht und wir sind dankbar, dass uns Thomas in seinem kleinen Zelt Unterschlupf gewährt. Ein tolles Erlebnis, welches wir bestimmt nicht vergessen werden.
Pulau Palambak
Wir waren selbst nicht auf Pulau Palambak, auch da hat es ein Guesthouse. Leider soll es zum Schnorcheln auf Pulau Palambak nicht mehr so schön sein, da das Korallenriff durch Dynamitfischen zerstört sei.
Packliste – Was du auf die Banyak Inseln mitnehmen solltest
- Geld In Singkil gibt es den letzten Geldautomaten. In einigen Hotels kannst du per Paypal bezahlen, kläre dies im Voraus ab und bringe genügend Bargeld mit.
- Anti Mückenspray Auf einigen Inseln hat es extrem viele Moskitos.
- Sonnenschutz
- Snacks Auf Pulau Sikandang und Pulau Tailana gibt es keine Geschäfte, ein paar Snacks sind deshalb praktisch
- Waschpulver Die Kleider musst du von Hand waschen, es gibt keinen Wäscheservice.
Transport
Wenn du von einer Insel zur nächsten fahren möchtest, musst du jeweils ein Boot für 150 000 Rupiah nehmen. Die Hotels organisieren die Boote.
Mit dem Bus von Singkil zum Lake Toba
Es ist möglich mit dem Bus von Singkil an den Lake Toba zu fahren. Du musst zwar drei Mal umsteigen, was anstrengend klingen mag, doch es ist halb so wild. Einfach früh morgens los gehen, die Busfahrten sind immer ein Abenteuer und eine tolle Möglichkeit in den Alltag der Menschen einzutauchen. Ein privates Taxi kostet 1 200 000 Rupiah (ca. CHF 84/ EUR 72), was für uns zu teuer ist.
Wir nehmen ein Shared Taxi bis nach Sidikalang. Die Taxis nach Medan fahren dort durch und können dich beim Abfahrtsort des Buses aussteigen lassen.
Von Singkil fährt ein Bus nach Sidikalang. Es hat nur wenige direkte, alternativ kannst du zuerst einen Bus nach Subulus Salam nehmen und dort in den Bus nach Sidikalang umsteigen. Dauer etwa 5 Stunden, Kosten 60 000 Rupiah.
Von Sidikalang fährt ein grüner Minibus mit der Aufschrift „Sampri“ nach Pangururan. Wir haben im Internet gelesen, die Fahrt dauere drei Stunden. Unser Fahrer schafft es in 1.5 Stunden und es kostet 35 000 Rupiah.
In Pangururan steigst du in einen Minibus nach TukTuk / Tomok (Der Busbahnhof ist in Tomok). Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde, sag dem Fahrer du möchtest an der Hauptstrasse aussteigen. Von dort sind es nur noch etwa 15 Minuten zu Fuss bis nach TukTuk. Diese Fahrt kostet 18 000 Rupiah.
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