Auf unserer Reise treffen wir viele Menschen aus der ganzen Welt. Einige sind im Urlaub, andere auf einem mehrmonatigen Trip, doch wir sind mit unserer open end Reise die Aussenseiter. Deshalb werden uns viele Fragen gestellt, auch über die sozialen Medien. In diesem Artikel beantworten wir die meistgestellten Fragen.

Reisekosten: Wie viel kostet eine Reise und wie viel Geld haben wir in 1 Jahr ausgegeben?

Packliste: Schau dir unsere Packliste an, damit du in deinem nächsten Urlaub nichts vergisst.

Wie finanziert ihr euch diese Reise?

Beim Start unserer open end Reise sind wir beide 28 Jahre alt und haben bereits gearbeitet. Als wir uns 2012 kennenlernten, hatten wir beide schon Erspartes auf unserem Konto. Schnell entwickelten wir gemeinsam den Traum einer endlosen Reise, was uns motivierte, noch sparsamer zu leben.

Wir schränkten uns zuhause ein, verzichteten auf teure Anschaffungen oder grosse Ferien. Im letzten Jahr vor der Abreise hatte Simon vier Jobs gleichzeitig und wir sparten Geld, wo wir nur konnten.

Wenn du einen grossen Traum hast und etwas wirklich erreichen möchtest, dann bist du auch bereit auf etwas zu verzichten.

Wie könnt ihr so günstig Reisen?

Um so lange Reisen zu können, musst du nicht nur zuhause sparsam leben, sondern auch sparsam reisen.

Wir versuchen auf unserer Reise so wenig Geld wie möglich auszugeben, wollen dabei aber nicht auf alles verzichten. Ein Widerspruch? Nicht für uns. Das einfache Leben ist für uns normal geworden und wir haben nicht das Gefühl, uns einschränken zu müssen. Menschen gewöhnen sich schnell an etwas und wir geniessen es, wie unkompliziert und anspruchslos wir geworden sind.

Wir übernachten in einfachen Unterkünften, welche von Einheimischen geführt werden. Oder wir nutzen die Plattform Couchsurfing. So haben wir keine Ausgaben für die Unterkunft und kommen nebenbei mit Einheimischen in Kontakt. Ein wichtiger Grund weshalb wir das Reisen so lieben. Wenn du mehr über günstige Unterkünfte wissen möchtest, lies unsere Tipps, wie du auf Reisen eine günstige Unterkunft findest.

Wir essen dort, wo es die Einheimischen auch tun. Das Essen ist günstig, schmeckt richtig lecker und wenn du mit ein paar Einheimischen ins Gespräch kommst, kann der Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Wir reisen mit öffentlichen, lokalen Verkehrsmitteln oder per Autostopp. Manchmal dauert die Fahrt mit einem öffentlichen Bus länger als mit dem Touristenbus. Da wir viel Zeit haben, macht uns das nichts aus. Ausserdem sehen wir gerne den Einheimischen im Bus zu. Es ist eine schöne Möglichkeit, viel von ihrem Alltag zu erfahren.

Regelmässig suchen wir Freiwilligenarbeit über die Plattform workaway.info*. In dem riesigen Angebot hat es auch schlechte Projekte und wir haben bereits spezielle Erfahrungen gemacht. Eine abschliessende Meinung darüber, wollen wir uns im nächsten Jahr machen.

Aber auch bei den schlechteren Projekten konnten wir gute Erfahrungen sammeln. Es ist ausserdem eine Möglichkeit Geld zu sparen, gleichzeitig etwas Neues zu lernen und einen Einblick in die Kultur zu erhalten.

Der beste Tipp um günstig Reisen zu können: Versuche wie die Einheimischen zu leben.

Wieviel Geld wir Unterkunft, Essen und Transport ausgeben, erfährst du bei unseren Reisekosten.

Werdet ihr müde vom Leben aus dem Rucksack?

Diese Frage haben wir uns vor der Reise ebenfalls gestellt. Damals konnten wir nicht wissen, wie sich das Leben aus dem Rucksack nach so langer Zeit anfühlen wird. Dies war ein Grund, weshalb wir die Reisedauer nicht planen wollten.

Nach einem Jahr auf Reisen fühlen wir uns vom Leben aus dem Rucksack nicht müde. Auch wenn wir unzählige Male ein- und ausgepackt haben. Wir geniessen es immer wie mehr, nur noch unseren Rucksack zu besitzen.

Dass wir nicht müde werden, hat einen bestimmten Grund und der heisst Slow Travel. Wir reisen langsam und müssen unseren Rucksack nicht jeden zweiten Tag wieder packen.

Es ist für uns ein befreiendes Gefühl, so wenige Sachen zu besitzen. Wenn in unserem Zimmer Chaos herrscht, packen wir schnell unsere Rucksäcke und schon herrscht wieder Ordnung. Das gefällt uns.

Wie lange wollt ihr noch Reisen?

Diese Frage konnten wir bereits vor unserer Reise nicht beantworten und können es auch heute nicht. Weil wir es nicht wissen und es auch gar nicht wissen möchten. Wir lassen uns gerne treiben und sind unglaublich gespannt, wo uns unser Leben hinführen wird. Unsere Reise ist auch heute noch eine open end Reise.

Mehr über unser erstes Jahr auf Reisen erfährst du in unserem Rückblick.

Wie seht ihr eure Zukunft?

Wir lassen uns gerne überraschen und brauchen deshalb keine Pläne für unsere Zukunft. Die Vorstellung, was wir in 3 Jahren gerne hätten oder wo wir leben möchten, fällt uns schwer.

Im Moment möchten wir gerne weiter Reisen, wir sind nach wie vor begeistert von unserem Leben auf Reisen. Wir mögen das Unbeständige, das Weiterziehen und keinen Alltag zu haben.

Wie war die Weihnachtszeit weit weg von Zuhause für euch?

Bei den heissen Temperaturen sind wir nicht wirklich in Weihnachtsstimmung gekommen. Das kalte Wetter gehört für uns mehr zu Weihnachten, als uns lieb ist. 2017 waren wir während den Feiertagen in Myanmar und 2018 in Laos. Beide Länder sind buddhistisch und feiern Weihnachten nicht.

Wir haben nicht nur an Feiertagen viel Zeit mit unserer Familie verbracht, sondern auch sonst eine enge Beziehung gepflegt. Deshalb ist es nicht Weihnachten was wir vermissen, sondern die gemeinsame Zeit mit unseren Liebsten während des ganzen Jahres.

Wie fest vermisst ihr euer Zuhause?

Unser Leben zuhause vermissen wir nicht, es sind Menschen und Erlebnisse, welche uns fehlen.

Mit einer Freundin einen Chai im Tibits zu trinken, mit dem Bruder einen Film zu schauen, mit Freunden im Gummiboot auf der Aare zu sein oder ein ausgiebiges Frühstück am Wochenende mit Schweizer Käse. Diese alltäglichen Momente fehlen uns.

Unsere Grosseltern, Eltern, Geschwister und unsere engen Freunde vermissen wir sehr fest. Sie fehlen auf unserer Reise. Es wäre schön, wir könnten regelmässig kurz nach Hause fahren.

Unsere Liebsten zu vermissen ist der Preis, welchen wir für unser Leben auf Reisen bezahlen. Aber wir haben das grosse Glück, dass uns immer wieder Menschen von zuhause besuchen kommen.

Wieso wollt ihr nicht mehr arbeiten?

Als wir diese Frage zum ersten Mal hörten, mussten wir lachen. Aber eigentlich ist es eine interessante Frage. Im letzten Jahr vor unserer Abreise hatten wir beide eine sinnvolle Arbeit, in einem guten Team. Arbeiten war für uns nichts schlimmes.

Auch während unserer Reise arbeiten wir, jedoch in einer anderen Form. Wir leisten Freiwilligenarbeit gegen Kost und Logis. Dabei sammeln wir Erfahrungen, lernen neue Tätigkeiten und eignen uns Wissen an. Wir suchen uns Projekte mit interessanten Themen oder einer Tätigkeit, welche wir ausprobieren möchten. Ausserdem arbeiten wir an unserem Reiseblog. Durch das Schreiben, Fotografieren und Webdesign lernen wir viel Neues und entwickeln unsere Fähigkeiten weiter.

Auch wenn es ein altbekannter Spruch ist, Zeit ist uns wichtiger als Geld. Wir haben das grosse Glück, in einem Land geboren zu sein, wo wir eine gute Bildung geniessen konnten und die Möglichkeit auf eine gute Arbeit haben. Diese Chance wollen wir nutzen und unser Leben für uns sinnvoll gestalten. Es gibt so viel zu entdecken und so viel von anderen Kulturen zu lernen. Das alles wollen wir uns nicht für später aufheben, wer weiss schon, wie sich unser Leben entwickeln wird. Jetzt sind wir noch jung und haben Energie, um die Welt zu entdecken.

Wie macht ihr das mit eurer Rente?

Für uns eine fast gruselige Frage. Das erste Mal wurde sie uns von einem 30-jährigen Mann gestellt. Hmm… Wir waren überrascht, dass diese Frage im Leben junger Menschen so viel Platz einnimmt.

Wir sind überzeugt im Hier und Jetzt leben zu wollen und es zu geniessen. Wir sind überzeugt, immer einen Weg und eine Lösung zu finden. Für einige mag das verantwortungslos klingen, für uns ist es der richtige Lebensweg.

Gegenfrage: Was ist denn, wenn wir mit 65 Jahren krank werden oder sterben? Für was haben wir dann ein Leben lang gespart?

Und dann gibt es auf Reisen diese Momente, wo wir inspirierende Menschen treffen. Zum Beispiel einen 68-jährigen Schweizer in Indien. Er erzählt uns von seinen Abenteuern, über sein Leben auf der ganzen Welt. Gearbeitet hat er auch, aber nur manchmal und nun ist die Rente klein. Den Sommer verbringt er in einem Wohnwagen in der Schweiz, den Winter verbringt er in Indien. Geld braucht er, wie bereits sein Leben lang, nur wenig.

Wussten wir es doch, es gibt immer eine Lösung.

Wie gross sind eure Backpacks?

Diese Frage beantworten wir heute, nach einem Jahr auf Reisen, ganz anders als zu Beginn.

Wir haben beide einen 60 Liter Rucksack von Osprey. Von Anfang an war es unser Ziel, mit den nur wichtigsten Dingen zu reisen. Doch vor einem Jahr, war der Rucksack äusserst gut gefüllt. Während der Reise wurde er immer leichter, denn wir beschäftigen uns mit dem Thema Minimalismus. Wir merken, welche Gegenstände wir nie brauchen und auf welche wir noch lernen können, zu verzichten.

Nun sind die Rucksäcke zu gross, mittlerweile bleibt ein ganzes Stück leer. Unser nächstes Ziel ist es, mit Handgepäck reisen zu können. Wir wollen uns weiterentwickeln und neuen Herausforderungen stellen.

Was wir in unseren Rucksäcken haben, siehst du in unserer Packliste.

Gibt es bei euch einen Alltag?

Einen Alltag gibt es auf Reisen definitiv nicht. Doch es gibt Tage, die ähnlich sind wie andere. Wenn wir länger an einem Ort bleiben, kann sich ein wenig Alltag entwickeln. Dinge wie am gleichen Ort zu Frühstücken oder immer wieder in den gleichen Bus zu steigen, können für uns einen Alltag herstellen.

Wie sieht ein normaler Tag bei euch aus?

Es gibt Tage, an welchen wir morgens aufstehen und ein Programm mit Sehenswürdigkeiten vor uns haben. Wir schnappen uns die Kamera und machen uns zu Fuss, auf dem Motorrad oder mit dem Bus auf, um die Umgebung zu entdecken.

Es gibt Tage, an welchen wir weiterreisen und an einem neuen Ort ankommen. Wir suchen uns vor Ort eine Unterkunft, packen unsere Rucksäcke aus und machen eine erste Erkundungstour durch die Strassen.

Es gibt Tage, an welchen wir keine Pläne haben. Diese Tage sind wie das Wochenende zuhause. Wir stehen auf, machen Yoga oder drehen eine Joggingrunde, frühstücken gemütlich, lesen, knüpfen Macrame, probieren eine neue Kameraeinstellung aus, hören Musik oder vergessen die Zeit in einem Gespräch mit Reisenden oder Einheimischen. Oder wir machen gar nichts und irgendwie wird es trotzdem Abend.

Es gibt Tage, an welchen wir an unserem Blog arbeiten. Meistens planen wir, nur kurz etwas zu schreiben und schlussendlich vergeht ein halber oder ganzer Tag am Computer. Wir haben grosse Freude an der Arbeit an unserem Blog und lernen dabei viel Neues. Je länger wir reisen, umso mehr Zeit investieren wir. Wir schreiben Artikel, recherchieren, fotografieren, editieren die Bilder und arbeiten am Design des Blogs.

Es gibt Tage, an welchen wir endlos lange Sprachnachrichten aufnehmen oder stundenlange Telefonate mit unseren Freunden und Familien führen. Manchmal ist es viel Zeit, welche wir damit verbringen. Wir möchten das so und brauchen es auch.

Und dann sind wir mit allem ein wenig langsamer geworden. Wäsche waschen, ein Ticket organisieren oder einen bestimmten Gegenstand suchen. Solch einfache Dinge können auf Reisen schnell einen halben Tag in Anspruch nehmen.

Wie habt ihr euch auf die open end Reise vorbereitet?

Wir waren zuvor bereits mehrere Monate unterwegs und hatten somit schon Reiseerfahrung. Für die open end Reise selbst haben wir nur wenig Vorbereitungen getroffen, dafür aber viele für das Verlassen des Zuhause.

Am meisten Arbeit war es, unser Hab und Gut zu sortieren und zu verkaufen. Wir haben nur noch ein paar wenige Kisten zuhause. Dieser Prozess war anstrengend und hat Zeit in Anspruch genommen. Für uns war klar, möglichst viele Dinge loszuwerden. Aber die Trennung von Materiellem ist ja bekanntlich nicht immer ganz einfach.

Da wir lange weg sind, mussten wir uns mit einigen administrativen Dingen in der Schweiz auseinandersetzen. Wir mussten Versicherungen sowie Verträge künden, neue abschliessen oder uns bei Behörden melden. Dafür haben wir viel im Internet recherchiert und uns bei den jeweiligen Ämtern erkundigt.

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