Der Grund weshalb wir nach Xilitla fahren ist, wie bei den meisten Reisenden, der surrealistische Garten von Edward James. Und wir verraten dir gleich zu Beginn, ja es lohnt sich den weiten Weg allein für diesen Garten zu machen. Denn was du mitten im Dschungel entdecken kannst, lässt Träume wahr werden. Wenn du genügend Zeit hast, lohnt es sich ein bis zwei Tage länger in dem kleinen Dorf, mitten in der Natur zu bleiben. Geniesse die Ruhe und erkunde das mexikanische Leben. Hier entdeckst du, weit weg von Touristenpfaden und Grossstädten, wie die Menschen leben und was sie beschäftigt. Die meiste Zeit bleibt es in Xilitla sehr ruhig, nur während den Weihnachtstagen, Ostern und anderen Feiertagen füllt sich das Dorf mit einheimischen Touristen.

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In diesem Reisebericht erfährst du alle wichtigen Informationen über den surrealistischen Garten von Edward James und was es in Xilitla sonst noch zu entdecken gibt.

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Las Pozas · Der surrealistische Garten von Edward James

Edward James Fantasie kennt keine Grenzen. Zu gerne würden wir in seinen Kopf klettern und seine Gedanken beobachten, denn um so etwas Magisches wie sein surrealistischer Garten zu entwickeln, muss der Geist unendlich sein.

Edward James kam in den 1940 Jahren aus England nach Mexiko. Durch einen mexikanischen Freund erwarb er ein Grundstück in der Nähe von Xilitla und baute sich eine grosse Orchideensammlung auf. Leider wurde diese durch eine Frostperiode und starken Schneefall zerstört und so entschied sich Edward, seine Orchideen in Form von Skulpturen wieder aufleben zu lassen. Über Jahre hinweg erbaute er mit Hilfe von Arbeitern aus Xilitla einen märchenhaften Garten und liess seine grenzenlose Fantasie Wahrheit werden.

Nach seinem Tod 1986 geriet der Garten etwas in Vergessenheit und die Skulpturen begannen zu zerfallen. Erst 2008 übernahm eine Stiftung die Verantwortung und langsam werden die Kunstwerke nun restauriert.

Die Gebäude tragen Namen wie: „Das Haus mit den drei Stockwerken, die eigentlich fünf sein könnten“ oder „Das Haus, das als Kino gedacht ist“ und haben Räume ohne Decken und Treppen, die ins Nichts führen. Edward James verbrachte viel Zeit mit bekannten surrealistischen Künstlern wie Dali und Leonora Carrington. Deren Einfluss lässt sich in der Kunst von Edward wiedererkennen, er setzte sich selbst keine Grenzen.

Rundgang durch den Garten

In diesem wilden Garten mitten im Dschungel kannst du dich leicht verlaufen, aber keine Sorge, den Weg nach draussen findest du immer. Laufe einfach los und lasse dich von deiner Intuition durch die kleinen Wege führen. Einige der Skulpturen sind in gutem Zustand, andere weniger. Bei unserem Besuch werden einige Kunstwerke gerade restauriert. Wir hoffen, dass dies so weiter geht und der Garten erhalten werden kann.

Bring deine Schwimmsachen mit, den mitten im Garten gibt es einen wunderschönen, klaren und kalten Wasserfall. Es gibt keine Entschuldigung, du musst einfach reinspringen. Vertraue uns, es lohnt sich. Nach dem Bad im kühlen Nass werden deine Gedanken und deine Fantasie genauso grenzenlos sein wie die von Edward James.

Für den Besuch im surrealistischen Garten solltest du dir einen halben Tag Zeit nehmen.

Anreise und Eintritt

Der surrealistische Garten befindet sich ganz in der Nähe des Dorfes Xilitla. Du kannst einen Spaziergang durchs Dorf machen und zum Garten laufen. Oder du fährst mit einem Taxi für 30-50 Peso oder du nimmst ein Sammeltaxi und läufst den Rest von der Hauptstrasse bis zum Garten. Die Sammeltaxis fahren vom Zentrum, wo all die Busse abfahren.

Der Eintritt zum Garten von Edward James kostet 100 Peso. Solltest du an einem Feiertag in Xilitla sein, kann es im Garten sehr voll werden. Da lohnt es sich so früh wie möglich beim Eingang zu sein, ansonsten musst du dich mehrere Stunden anstellen.

Du kannst dein eigenes Essen mitbringen und an einem schönen Plätzchen mit einmaliger Aussicht ein Picknick machen oder im Restaurant im Garten etwas geniessen. Da findest du eine gute Auswahl an vegetarischen Gerichten und auf Anfrage können wenige auch vegan zubereitet werden.

Museum Leonora Carrington

Leonora Carrington war eine enge Bekannte von Edward James. Immer wieder kaufte er ihre Kunstwerke und arrangierte Ausstellungen für sie. Die beiden gehören zum engen Kern der surrealistischen Künstlerszene, welche sich während und nach dem zweiten Weltkrieg in den USA und Mexiko trafen.

Erst 2018 wurde in Xilitla ein Museum mit Kunstwerken von Leonora Carrington eröffnet. In dem kleinen Museum kannst du bedeutende Werke der eindrucksvollen Frau besuchen und ausserdem viel über ihr Leben wie auch den Surrealismus erfahren. Es ist spannend zu sehen, wie die geflüchteten Künstler aus Europa auf die bedeutenden Künstler aus Amerika und Mexiko trafen und sich gegenseitig inspirierten. Wie auch Frida Kahlo war Leonora eine emanzipierte Frau, welche sie mit dem Status der Frau in der Gesellschaft nicht zufriedengab.

Das Museum ist montags geschlossen. Der Eintritt kostet 40 Peso.

Restaurants · vegetarisches und veganes Essen

Xilitla ist ein kleines Dorf und die wenigen Restaurants sind vor allem auf mexikanische Gruppenreisen ausgelegt. Das Angebot an vegetarischem oder veganem Essen ist klein. Frage nach, welche Gerichte sie nach deinem Geschmack zubereiten können, die MexikanerInnen sind hilfsbereit und versuchen dir deine Wünsche zu erfüllen. Wir mögen Tacos und Quesadillas am liebsten mit Bohnen, Avocado, Flor de calabaza (Kürbisblüten) oder huitlacoche (Maispilz).

Achte beim Buchen deiner Unterkunft darauf, dass es eine Küche hat. So kannst du dir dein Essen mit leckeren Zutaten vom Markt selbst zubereiten.

Ambar El Lugar de Dona

Das Ambar El Lugar de Dona hat eine wunderschöne Terrasse mit Blick auf die grünen Dschungelberge und ein leckeres Angebot an traditionellem Essen. Unser Favorit sind die championes al ajo im Tontopf.

Hotel in Xilitla

Zeitweise hat Edward James während dem Bau seiner surrealistischen Werke im Garten selbst gewohnt. Ansonsten wohnte er bei seinem guten Freund in Xilitla, welcher mit ihm gemeinsam den Garten erschaffen hat. Das Haus im Dorf dient heute als Hotel und du kannst im Posada el Castillo genauso wohnen wie Edward. Wer weiss wohin dich deine Fantasie bringen wird, wenn du in seinen Räumen schläfst.

Anreise und Transport

Xilitla ist klein und du kannst alles zu Fuss erreichen, es geht viel steil hinauf und hinunter.

Vom Dorfzentrum gibt es mehrmals täglich Busse nach Tampico, San Luis Potosi, Querétaro, Jalpan, Rio verde und Mexico City. Von Mexico City nach Xilitla fahren zwei Nachtbusse von PrimeraPlus und OvniBus.

Unser Fazit zu Xilitla

Der surrealistische Garten von Edward James hat uns unglaublich fasziniert, es ist ein einzigartiges Kunstwerk. Es ist eine so grosse Freude zu sehen, dass sich Menschen manchmal von nichts aufhalten lassen und ihren Träumen freien Lauf lassen. Der Garten muss unbedingt besser unterhalten werden, wir hoffen die Eintrittsgelder werden dafür genutzt.

Wir haben es genossen noch zwei ruhige Tage in dem gemütlichen Dorf Xilitla zu verbringen, zu wandern, zu joggen, zu lesen, mit den Einheimischen auf dem Dorfplatz zu sitzen und hervorragenden Kaffee zu trinken. Das ist hier ist das echte Mexiko.

Erzähl uns dein Erlebnis aus dem Zaubergarten von Edward James?