Im 18. und 19. Jahrhundert wechselten sich diese drei Städte als Königshauptstädte ab und die Spuren davon sind heute noch sichtbar.
Einen Tagesausflug in die drei Königsstädte steht auf dem Programm der meisten Touristen und deshalb wird dir in Mandalay von jedem Taxifahrer eine Tour angeboten. Diese Tagestour ist für uns die erste Enttäuschung in Myanmar, überall treffen wir aufdringliche Verkäuferinnen und haben das Gefühl, nicht mehr das wahre Myanmar zu sehen.
Deshalb empfehlen wir dir, die Tour selbstständig mit dem Motorrad zu machen oder dir eine eigene Route zusammen zu stellen. Schreibe die Sehenswürdigkeiten auf und zeige dem Fahrer was du sehen möchtest.
Schau dir auch unsere Reiseberichte zu Mandalay und Mingun an.
Steinmetze und Holzschnitzer
In den Strassen südlich der Mahamuni Pagode kannst du den Arbeitenden bei ihrem eindrücklichen Handwerk zuschauen. Aus grossen Flächen Holz werden in Kleinstarbeit Kunstwerke geschnitzt und Figuren aus Stein geschliffen. Das Handwerk ist wunderschön, wir sind beeindruckt.
Amarapura
Amarapura war in der Vergangenheit zwei Mal Königshauptstadt und heute ist es für die längste Holzbrücke der Welt bekannt.
U Bein Brücke
Die U Bein Brücke ist das Highlight von Amarapura, denn sie sieht umwerfend gut aus. Du solltest im Licht der aufgehenden oder untergehenden Sonne über die Brücke laufen und den Fischern zusehen. Um den Touristenmassen während dem Sonnenuntergang zu entfliehen, kannst du früh morgens für den Sonnenaufgang da sein.
Für 10 000 Kyat kannst du in ein Boot steigen und die Stimmung vom See aus geniessen.
Mahagandayon Kloster
Das Mahagandayon ist eines der grössten Kloster in ganz Myanmar. Was wir bei unserem Besuch erleben, entpuppt sich für uns als kleiner Alptraum und wir können kaum glauben, was wir sehen. Jeden Tag um 10.30 Uhr findet die Mönchsspeisung statt. Dabei erhalten die Mönche, einige ganz junge, ihre Essensration aus den Almosen. Während sie geduldig in der Reihe mit ihren Schalen warten, werden sie von etwa 100 Touristen mit Kameras abgelichtet und bedrängt. Viele Besuchende haben Schultern und Knie nicht bedeckt und scheinen nicht zu bemerken, wie respektlos ihr Verhalten wirkt. Die Mönche heben den Blick kaum und ertragen das Ganze mit einer beeindruckenden Ruhe. Doch auch während dem Essen, werden sie von den Kameras nicht verschont und die Touristen geben vollen Einsatz für ihr Foto, ohne dabei jegliche Rücksicht zu nehmen.
Wir verlassen das Touristenspektakel so schnell wie möglich und fühlen uns niedergeschlagen. Bei unserer letzten Myanmar Reise haben wir Freiwilligenarbeit in einem Meditationszentrum geleistet. Dabei erhielten wir Einblick in das Leben der Mönche und konnten uns mit ihnen austauschen. Wenn du dich näher für den Buddhismus und das Leben der Mönche und Nonnen interessierst, empfehlen wir dir, ein Meditationszentrum oder Kloster für mehrere Tage zu besuchen. Ansonsten sollten wir alle akzeptieren, dass es Momente gibt, welche wir höchstens aus Entfernung beobachten können und für welche es keinen Platz auf einem Foto gibt.
Im Kyazwa Kloster in Sagaing gibt es, auch für Personen aus dem Ausland, die Möglichkeit für einen längeren Aufenthalt. Oder im Dhamma Mandala Center kannst du die Technik der Vipassana Meditation erlernen, wir haben einen 10 tägigen Vipassana Kurs in Indien absolviert.
Sagaing
Die Anfahrt über die Brücke nach Sagaing ist überwältigend. Inmitten der grün bewachsenen Hügel schauen all die goldenen Pagoden hervor. Über 7000 Novizen, Mönche und Nonnen leben in den Klöstern von Sagaing und studieren die Lehren Buddhas.
Mach unbedingt einen Halt auf der Yadanabon oder der Inwa Brücke und geniesse den Anblick dieser glitzernden Pagoden.
In Sagaing gibt es unzählige Pagoden und Klöster. Von der Umin Thounzeh Pagode, der Sun U Ponnya Shin Pagode und der Shin Pin Nan Khine Pagode hast du einen schönen Ausblick über den Irrawaddy Fluss und die Landschaft. Im Tempel Maha Thein Daw Gyi und in der Höhle Tilawka gibt es Wandmalereien zu sehen. Am besten fährst du durch die Hügel und hältst überall da, wo es dir gefällt.
Wir hätten gerne mehr Zeit in Sagaing verbracht, die Atmosphäre hier ist ganz besonders, sodass wir gut ein paar Nächte hätten bleiben können.
Den Besuch von Sagaing kannst du mit den Sehenswürdigkeiten von Mingun verbinden.
Inwa
In Inwa angekommen, hast du das Gefühl, einhundert Jahre zurückversetzt zu sein. Die alten Ruinen, die einfache Landwirtschaft, alles wirkt wie zu einer anderen Zeit. Störend sind einzig die Touristenmassen und die aufdringlichen Verkäuferinnen, darunter Kinder. Die Klöster und Pagoden sind eindrucksvoll, doch uns ist alles ein bisschen zu viel.
Eine Pferdekutsche kostet 10 000 Kyat für zwei Personen. Für drei Personen kannst du den gleichen Preis verhandeln, einfach stur bleiben und weglaufen. Wenn dir bei der Sache mit den Pferdekutschen ebenfalls nicht wohl ist, kannst du die Sehenswürdigkeiten von Inwa auch zu Fuss besichtigen.
Solltest du mit dem Motorrad unterwegs bist, ist die Anfahrt zwar länger, aber du kannst selbstständig von einer Pagode zur nächsten fahren. Ausserdem kannst du morgens da sein, denn die meisten Touristen besuchen Inwa auf ihrer Tour am Nachmittag.
Bei der Inwa Brücke führt ein Weg zur Fähre Myitnge, dort legt das Boot nach Inwa für 1500 Kyat ab.
Plan für einen Tagesausflug nach Amarapura, Sagaing und Inwa
- Beginne den Tag mit einem wunderschönen Sonnenaufgang bei der U Bein Brücke. Dafür musst du zwar früh aufstehen, aber du wirst es nicht bereuen. Im Gegensatz zum Sonnenuntergang wird es kaum Menschen haben und du kannst die Stimmung in Ruhe geniessen.
- Nach dem Frühstück kannst du weitere Sehenswürdigkeiten in Amarapura besichtigen. Möglich sind die Kyauktawgyi Pagode, die Pahtodawgyi Pagode, die Nagayon Pagode, die Shwe Kyet Pagode, das Bagaya Kloster oder der Guan Yi Tempel. Such dir eine oder zwei heraus, die dich am meisten interessieren.
- Weiter geht es nach Sagaing, vergiss nicht auf der Brücke anzuhalten und die Aussicht auf die Pagoden zu geniessen. Wähle dir auch hier eine bis zwei Sehenswürdigkeiten aus.
- Falls du die Sehenswürdigkeiten von Mingun noch nicht gesehen hast, kannst du von Sagaing zur Hsinbyume Pagode fahren.
- Falls du nicht nach Mingun fährst, geht es weiter zu den historischen Tempeln und Klöster in Inwa.
- Je nachdem wieviel Zeit du für die Tour benötigst, kannst du den Sonnenuntergang vom Sagaing Hill, vom Mandalay Hill oder der U Bein Brücke geniessen.
Anreise und Transport
Um die Sehenswürdigkeiten in Amarapura, Sagaing und Inwa zu besuchen, kannst du dir ein Motorrad leihen oder für einen Tag ein Taxi oder Tuk Tuk mit Fahrer mieten. Ein Taxi kostet 40 000 Kyat, ein Tuk Tuk 30 000 Kyat und ein Motorrad etwa 10 000 Kyat.
Da wir zu dritt unterwegs sind, machen wir die Tagestour mit einem Tuk Tuk. Für ein nächstes Mal würden wir die Tour aber mit einem eigenen Motorrad machen, um individueller unterwegs sein zu können. Wir bevorzugen die Fahrt im Tuk Tuk, denn wir spüren den Wind in den Haaren und können mehr von der Umgebung aufnehmen als im geschlossenen Taxi.
Unser Fazit zu Amarapura, Sagaing und Inwa
Die U Bein Brücke, die Pagoden in Sagaing und die historischen Tempel in Inwa sind wunderschön und sehenswert. Obwohl sich unser Fahrer alle Mühe gibt, fühlen wir uns auf unserer Tour leider nicht wohl. Rückblickend hätten wir uns die Sehenswürdigkeiten selber aussuchen sollen oder mit einem eigenen Motorrad fahren, um so den vielen Touristen etwas ausweichen zu können.
Was waren deine Erfahrungen in Amarapura, Sagaing und Inwa? Was denkst du über solche Touristentouren? Erzähl uns mehr davon.
Wie sich die Eindrücke und Empfindungen doch gleichen. Wir waren im Februar in Mandalay und haben -natürlich- auch einen Taxifahrer angeheuert, der uns genau diese Route verkauft, denn wir selbst hatten uns nicht wirklich über Top Spots in der Region informiert. Also haben wir leiten lassen. Die Mönchsspeisung stand am Anfang unserer Tour: unbegreiflich wie sich Touris benehmen können. Ich habe noch nie so viele Teleobjektive gesehen. Wie du schon schreibst, sehr zweifelhaft und verlorene Zeit für uns.
Der Tempelberg Sagaing hatte da schon ganz andere Qualität, allerdings wären wir dort gerne noch viel länger herumgestreift. Da würde ich beim nächsten Mal einen ganzen Tag vorsehen und dann mit dem Motorrad auf Pagoden-Hopping gehen.
In Inwa waren wir etwa eine Stunde vor den Touren, ein gutes Zeitfenster, denn wir hatten zu diesem Zeitpunkt die Insel nahezu für uns allein. Erst auf dem Rückweg kamen uns die Massen entgegen.
Die U-Bein Brücke ist bei Sonnenuntergang ein schönes Motiv, aber die Menschenmengen, der Dreck unter der Brücke, das faulig riechende Wasser, all das muss ich mir ein zweites Mal sicher nicht geben. Auch dass die ehemalige Holzbrücke inzwischen an vielen Stellen auf Betonpfählen ruht, mindert den Spaß.
Du siehst, die Eindrücke sind mehr als deckungsgleich; froh wäre ich gewesen, wenn ich mich schon vorher besser schlau gemacht hätte.
LG aus dem Hessen
Hallo Winfried
Danke fürs Teilen deiner Erlebnisse! Die Tour möglichst früh zu starten oder die Orte in einer anderen Reihenfolge zu besuchen ist ein guter Tipp um die Touristenmassen zu umgehen. Wir hoffen du hattest viele freudige Erlebnisse in Myanmar! Alles Liebe Malou und Simon
Vielen Dank für eure super Berichten zu Myanmar. Bei uns geht es bald los ins Abenteuer Myanmar und ich finde bei euren Berichten genau das was ich im Reiseführer vermisse! Vielen Dank dafür und herzliche Gratulation für diesen tollen und schön gestalteten Blog!
Lg aus der CH 🙂
Merci liebe Fiona, das freut uns sehr. Wir wünschen euch ganz viele schöne Erlebnisse und intensive Begegnungen mit den Menschen in Myanmar. Das Land ist so toll, ihr könnt euch freuen. Solltest du noch Fragen haben, darfst du dich gerne bei uns melden. Alles liebe Simon und Malou