Wir reisen über den Grenzübergang von Mae Sot / Myawaddy nach Mawlamyine ein. Bereits im Grenzort Mae Sot in Thailand spüren wir den birmanischen Einfluss. Das Essen ist anders und die Menschen sehen anders aus, denn viele Frauen, Männer und Kinder tragen eine gelbliche Paste im Gesicht. Angekommen in Myanmar sehen wir diese in fast jedem Gesicht. Es ist die Thanaka-Paste aus fein geriebenen Baumrinden. Birmanen kaufen die kleinen Holzstücke und rühren die Rinde auf einem Reibestein mit Wasser an oder kaufen sie schon fertig gemischt. Die Thanaka-Paste macht eine schöne Haut und schützt vor der Sonne, deshalb kaufen wir uns gleich einen Becher davon. Solche Schönheitstipps nehmen wir sehr ernst. Ausserdem waschen die Birmanen ihre Haut nur mit kaltem Wasser, denn warmes soll schädlich für die Haut sein. Ob wir auch diesen Schönheitstipp ebenfalls befolgen sollten?

Informationen zum Visum, Reisekosten, Essen, Bargeld und vieles mehr findest du im Artikel Willkommen in Myanmar

Mawlamyine, Mawlamyaing oder Moulmein

Wie heisst denn dieser Ort nun richtig? Vor unserer Ankunft sind wir verwirrt, denn wir lesen immer wieder verschiedene Namen dieses Ortes. Mawlamyaing ist ja noch ähnlich zu Mawlamyine aber dann auch noch Moulein. Viele Orte in Myanmar tragen verschiedene Namen, sowie Myanmar selbst. Oder Birma. Oder Burma. Der Name des Landes ist ein grosses Thema. Oppositionelle Gruppen verwenden weiterhin Burma, da der Name Myanmar durch die Militärregierung eingeführt wurde. Diese argumentieren, dass der alte Namen noch aus der britischen Kolonialzeit stamme und sich ausserdem nur auf die Volksgruppe der Birmanen beziehe. Und so ist es auch mit den Namen einiger Städte, einige möchten weiterhin die alten Namen benutzten.

Sehenswürdigkeiten und unsere Tipps für Mawlamyine

Ausser uns hat es nur wenige Touristen, denn es ist erst seit 2013 möglich, den Süden Myanmars zu bereisen. Und so ist es für die Einheimischen noch ungewohnt Menschen von anderswo zu sehen. Sie schauen, lächeln, winken uns zu und die Kinder schicken uns Luftküsse. Wir posieren für Fotos, dabei stehen die Birmanen immer ganz stramm da und posten die Fotos sofort auf Instagram, alles ganz normal hier also. Wir sind überrascht, wie gut vor allem die Jungen Englisch sprechen. Im Auftrag der Eltern kommen die Kinder auf uns zu und fragen auf Englisch woher wir kommen und wie alt wir seien.

Mawlamyine ist ein Kontrast zum touristischen Thailand, wo wir den letzten Monat verbracht haben. Wir fühlen uns in eine ganz andere Welt versetzt, alles wirkt authentischer. Überhaupt ist Myanmar so schön, so anders. Es gefällt uns die Unterschiede zwischen den Ländern zu beobachten, das macht das Reisen für uns so spannend.

Die Insel Bilu Kyun

Gegenüber des Thanlwin Flusses ist Bilu Kyun, eine kleine Insel mit 78 Dörfern. Wir möchten mit einem Fischerboot zur Insel fahren, doch seit kurzem gibt es eine Brücke und es ist für Touristen nicht mehr möglich mit dem Boot auf die Insel zu fahren. Wir lernen auf der Strasse Moe kennen, welcher auf der Insel aufgewachsen ist und das offizielle Auto seines Dorfes fährt. Alle drei Tage fährt er Mitglieder des Dorfes zum Markt in Mawlamyine, an den anderen Tagen hat er frei und versucht sich als Touristenführer. Wir vereinbaren mit ihm eine kleine Tour über die Insel, er fährt uns in verschiedene Dörfer und erzählt uns interessantes über die Menschen und ihre Traditionen.

Die meisten Männer in Myanmar tragen einen Longy um die Beine. Ein geschlossenes Tuch, welches sie auf Hüfthöhe vorne zusammenknoten. Moe leiht Simon einen Longy und obwohl der Knoten ganz einfach sei, muss Simon ein paar Mal üben. Zuerst bindet er den Longy so, wie die Frauen es in Myanmar tun, was beim jungen Birmanen einen Lachanfall auslöst.

Win Sein Taw Ya (liegender Buddha) und Kyauktalon Taung (goldene Pagode)

Wir besuchen mit Moe noch einen riesigen liegenden Buddha und einen kleinen Berg mit einer goldenen Pagode. Der Aufstieg ist anstrengend aber die Mühe lohnt sich. Die Schuhe solltest du schon unten am Berg ausziehen, doch die Stufen sind angenehm, um barfuss zu laufen. Hier im Süden hat es auf jedem kleinen Hügel eine goldene Pagode, von weitem wirst du manchmal dutzende Pagoden inmitten grüner Hügellandschaft sehen.

Meditationscenter

Ganz zum Schluss meint Moe, er möchte uns noch etwas zeigen. Er fährt mit uns in ein Meditationscenter, wo Mönche leben und andere Menschen die Kunst der Meditation erlernen können. Er läuft zu einem riesigen Meditationssaal, wo wir von aussen hineinschauen können. Wir hätten uns nicht getraut, doch Moe nimmt uns bei den Händen und wir laufen hinein. Sofort sind wir umgeben von einer unglaublichen Energie. Wir wissen nicht wie viele Menschen am meditieren sind, denn der Saal ist bis auf jeden Platz gefüllt. Was all diese Menschen ausstrahlen ist unglaublich eindrücklich und kaum zu beschreiben. Wir sind beide tief beeindruckt und dankbar, dass uns Moe hierher gebracht hat, er macht sich super als Touristenführer. Das Erlebnis verstärkt unsere Vorfreude auf das Meditationscenter in der Nähe von Yangon, welches wir noch besuchen werden.

Tourguide in Mawlamyine

Wenn du Mawlamyine mit Moe erkunden möchtest, kannst du ihn anrufen 09-968348219 oder 09-401261385.

Uns fällt auf, wie viele Einheimische beim Motorrad fahren einen Helm tragen. Geschlossene Helme mit Glas und dickem Polster, solche sahen wir in Thailand nie. Dort sehen die Helme wie eine Schüssel aus und beim Fahren mussten wir achtgeben ihn nicht zu verlieren. In Myanmar hat es am Strassenrand Plakate, mit der Aufforderung Schutzhelme zu tragen. Da scheint die Präventionskampagne Früchte zu tragen.

Reisekosten: Wie viel kostet eine Reise und wie viel Geld haben wir in 1 Jahr ausgegeben?

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Open End Reise: 12 Antworten zu unserer Reise.

Ab und zu fliegt ein wenig Spucke aus einem Bus und die Strassen sind voller roter Flecken. Bettelnuss kauen ist in Myanmar ein grosses Problem, da es schädlich für die Gesundheit ist und die Zähne der Menschen sind in einem schlechten Zustand. Die Bettelnuss wird mit Tabak vermischt, in Blätter gewickelt, und dann gekaut.

Restaurants und Essen

Die Restaurants in Mawlamyine schliessen früh, du musst also vor 19.00 Uhr essen gehen, sonst gibt es nichts mehr. Am Flussufer gibt es einen kleinen Nachtmarkt mit Essensständen, wo du gegrillten Fisch, Fleisch oder Gemüse wählen kannst.

Da der Strom in Myanmar sehr teuer ist, sind die Strassen abends völlig dunkel. Viele Haushalte leben noch immer ohne Strom.

Hotel in Mawlamyine

Die Auswahl an Unterkünften in Mawlamyine ist nicht gross, besonders günstige Hotels hat es nur wenige.

Hier kannst du dir ein Hotel in Mawlamyine auf booking.com buchen.

  • Im Breeze Guesthouse findest du günstige Zimmer, entweder ein kleines ohne Fenster oder ein grösseres. Frühstück ist im Preis inbegriffen und die Lage ist wunderschön, denn von der Terrasse im 1. Stock hast du Ausblick auf den Thanlwin Fluss. Die Stimmung mit den Fischerbooten ist unbezahlbar und könnte idyllischer nicht sein.

Anreise und Transport in Mawlamyine

Von der Grenze aus fahren wir etwa 5 Stunden mit einem öffentlichen Auto-Bus oder Auto-Taxi nach Mawlamyaing. Die Fahrt kostet 15’000 Kyat (ca. CHF 9/EUR 8). Es sind gewöhnliche Autos, welche jedoch als öffentliches Verkehrsmittel genutzt werden. Etwa alle 30 Minuten hält das Auto an einem Checkpoint und die Pässe von uns Ausländern werden kontrolliert.

Mehr Informationen zum Grenzübergang in Myawaddy erhältst du im Artikel über Land von Thailand nach Myanmar.

In Mawlamyine kannst du alles zu Fuss erreichen. Die Sehenswürdigkeiten liegen jedoch weit auseinander, sodass es Sinn macht dir einen Fahrer für einen Tag zu organisieren. Oder du buchst eine Tour über dein Hotel.

Auf dem Thanlwin Fluss kannst du mit dem Boot bis nach Hpa-an fahren.

Hast du noch weitere Tipps für Mawlamyine oder ein spannendes Erlebnis? Erzähl es uns in den Kommentaren, wir freuen uns.